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Montag, 26.08.2019

Universität

Allgemeinmedizin und die Zukunft der ärztlichen Versorgung

Vertreterinnen und Vertreter aus Ärzteschaft, Kammern und Universität waren zu der Round-Table-Veranstaltung zusammengekommen (Fotos: Tim Jelonnek / Universität zu Lübeck)

Fünf Jahre Professur für Allgemeinmedizin an der Universität zu Lübeck – Round Table am 26. August

An der Universität zu Lübeck besteht seit fünf Jahren ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Die Leistungen und die künftigen Aufgaben in diesem Bereich waren Thema eines Round-Table-Gesprächs am 26. August in der Universität.

Zu der Veranstaltung begrüßte für das Präsidium der Universität Prof. Dr. Christopher Baum, Vizepräsident Medizin. Wortbeiträge kamen von Dr. Niels Bunzen, Stiftungsvorstand der Damp-Stiftung, und Prof. Dr. Jost Steinhäuser, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Universität zu Lübeck.

„Mit der neuen Professur sollte in Lübeck nach internationalem Vorbild ein allgemeinmedizinisches Forschungszentrum mit den Schwerpunkten Versorgungsforschung, Versorgung von chronisch kranken Patienten sowie Aus-, Weiter- und Fortbildungsforschung aufgebaut werden“, sagte Dr. Niels Bunzen. „Die Damp-Stiftung verstand sich hierbei als Initialförderer. Die mittlerweile enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Instituten des Zentrums für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung, den Kliniken des UKSH und mit den Lehrbeauftragten und Lehrpraxen der Universität im Fach Allgemeinmedizin bestätigt uns in unserer Entscheidung. Das Institut leistet heute einen wichtigen Beitrag, junge Leute für die Allgemeinmedizin zu begeistern, um auch zukünftig eine flächendeckende Versorgung gewährleisten zu können. Darüber hinaus ist es Herrn Professor Steinhäuser gelungen, ein Forschungsnetzwerk mit überregionaler Strahlkraft zu entwickeln. Wir freuen uns, wie sich aus einer ersten Idee ein Think Tank entwickelt hat, der entscheidende Impulse bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens der Zukunft setzt.“

Prof. Dr. Jost Steinhäuser gab einen Überblick über sein Fachgebiet unter dem Titel „Allgemeinmedizin 4.0 – Der Stellenwert der akademischen Allgemeinmedizin für die zukünftige wohnortnahe Versorgung“. „Ein zentrales, für die Versorgung der Bevölkerung hochrelevantes Forschungsthema im Rahmen der Professur ist der Hausärztebedarf“, sagte er. „Im dazugehörigen Bereich der Weiterbildungsforschung in der Allgemeinmedizin gehört unser Institut zu den führenden Zentren in Deutschland. Die Mitarbeiter des Instituts bearbeiten auch Forschungsfragen rund um die digital unterstützte medizinische Versorgung im COPICOH, dem Center for Open Innovation in Connected Health der Universität. Im Bereich der Lehre im Studiengang Humanmedizin gehören die Dozierenden des Instituts zu den mit am besten evaluierten Lehrenden. Dies sind beste Grundvoraussetzungen, um den Studierenden die Freude am Beruf des Facharztes für Allgemeinmedizin zu vermitteln.“

An der gemeinsamen Diskussion der Round-Table-Veranstaltung nahmen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung und des Hausärzteverbandes Schleswig-Holstein sowie Projektpartnerinnen und -partner teil.

Hintergrund
Die Professur für Allgemeinmedizin wurde im Oktober 2014 als Stiftungsprofessur der Damp-Stiftung an der Universität eingerichtet. Mit Auslaufen der fünfjährigen Anschubfinanzierung ist sie von der Universität jetzt verstetigt worden. Mit der Zukunft der ärztlichen Versorgung besonders in den ländlichen Räumen und dem künftigen Hausärztebedarf behandelt die Professur für Allgemeinmedizin Themen von hoher sozialer und gesundheitspolitischer Relevanz mit wissenschaftlicher Methodik. Das Institut ist zentrales Mitglied im Center for Open Innovation in Connected Health (COPICOH) der Universität, das multidisziplinär Fragestellungen rund um digital unterstützte medizinische Versorgung erforscht, insbesondere zu telemedizinischen Anwendungen.

Dr. Niels Bunzen, Stiftungsvorstand der Damp-Stiftung

Prof. Dr. Jost Steinhäuser (rechts) und Prof. Dr. Christopher Baum

Lebhafte Diskussion zur Zukunft der ärztlichen Versorgung