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Mittwoch, 20.05.2009

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9,6 Millionen Euro für die weitere Erforschung von Schlaf und Gedächtnis

DFG bewilligt die Verlängerung des Lübecker Sonderforschungsbereichs 654

Der Sonderforschungsbereich 654 "Plastizität und Schlaf" an der Universität Lübeck wird für weitere vier Jahre mit insgesamt 9,6 Millionen Euro gefördert. Dies hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 19. Mai 2009 entschieden. Prof. Dr. Jan Born, Direktor des Instituts für Neuroendokrinologie der Universität Lübeck und Sprecher des Sonderforschungsbereichs, hob anlässlich der Bewilligung hervor, dass die Begutachtung durch die DFG mit dem bestmöglichen Ergebnis verlaufen sei. Alle Teilprojekte des SFB 654 sind für die Verlängerung genehmigt worden. Dies zeige, dass im ersten Förderzeitraum exzellente wissenschaftliche Arbeit geleistet worden sei.

Besonders hervorzuhebende Erkenntnisse aus der bisherigen Arbeit des Forschungsbereichs sind, dass es der Tiefschlaf und nicht, wie bisher oft angenommen, der REM-Schlaf ist, dem die wichtigste Rolle bei der Unterstützung der Gedächtnisbildung zukommt, und dass bei der Gedächtnisbildung sowohl neurobehavioristische (verhaltensmäßige und psychologische) wie auch immunologische (hormonelle und elektrophysiologische) Mechanismen in einem gemeinsamen Zusammenhang zusammenwirken. 

Zum SFB 654 "Plastizität und Schlaf" gehören die folgenden Teilprojekte:

Wie Schlaf aus implizitem Gedächtnis explizites Wissen schöpft; Neokortikale Verarbeitungsmodi des schlafenden Gehirns als neuronales Substrat für die Gedächtniskonsolidierung beim Menschen; Modellierung des thalamo-kortikalen Systems während des Schlafs; Neuropharmakologische und neuroendokrine Bedingungen der Gedächtniskonsolidierung im Schlaf; Schlafbezogene Modulation der Funktion des Spiegelneuronensystems; Der Einfluss des Schlafs auf klassische Konditionierung und Extinktion; Schlafabhängige Konsolidierung deklarativer und prozeduraler Gedächtnisinhalte und ihre Interaktion bei gesunden und ADHS-Kindern; Hippokampale Plastizität und schlafabhängige Gedächtniskonsolidierung bei amnestischen Patienten; Augenbewegungen zur Untersuchung von schlafbezogenem Lernen und Gedächtnis; Gedächtniskonsolidierung bei primärer und sekundärer Insomnie; Die Funktion schlafbezogener Reaktivierungen für die Langzeit-Systemkonsolidierung; Schlaf und Glukosehomöostase; Schlafregulierte kardiovaskuläre Sollwerte; Wechselwirkungen zwischen Schlaf und Körpergewicht: von clock-Genen zum Verhalten; Orexin A in der Steuerung von Schlaf und Energiehomöostase: Vergleichende Untersuchungen bei Mensch und Nager; Die regulative Rolle des Schlaf für Nahrungsaufnahme und Energiestoffwechsel; Entstehung von CD4 T-Zell-Gedächtnis und seine Modulierung durch schlafinduzierte Hormone und Zytokine; Die Funktion der gp 130-Signal-Familie für Schlaf und Plastizität; Schlaf unterstützt die adaptive Immunantwort auf Impfung; Die Wirkung des Schlafs auf die immunoregulatorischen Funktionen des Komplementsystems; Einflüsse von Schlaf, Hormonen und Zytokinen auf den zirkadianen Rhythmus der T-Zell-Aktivität.

Prof. Dr. Jan Born

Prof. Dr. Jan Born

Gedächtnisbildung im Schlaf: Konditionierung durch Düfte

Gedächtnisbildung im Schlaf: Konditionierung durch Düfte