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Sonntag, 02.02.2014

Forschung

400.000 Euro für Projekt am Institut für Chemie

Stereodarstellung („Crossed Eye“) der humanen Blutgruppe B Galactosyltransferase

Enzym-Analyse mit der hochauflösenden Kernspinresonanzspektroskopie – Entschlüsselung der Zellsignale für verschiedenste biologische Erkennungsprozesse

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt ein Forschungsvorhaben zur Enzym-Analyse an der Universität zu Lübeck mit 400.000 Euro. In dem Projekt „Protein dynamics and substrate recognition of human blood group glycoltransferases“ (PE 494-11/1) geht es um die Aufklärung von Zellprozessen zur Blutgruppenerkennung mit der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR-Spektroskopie). Leiter des Projektes ist Prof. Dr. rer. nat. Thomas Peters, der Direktor des Instituts für Chemie an der Universität zu Lübeck.

Die Oberfläche humaner Zellen ist abhängig von der Funktion und dem Entwicklungszustand der Zelle mit hochkomplexen Molekülen, den sogenannten Glycanen, dekoriert. Diese aus Zuckern aufgebauten Moleküle weisen eine bis vor kurzem weit unterschätzte Komplexität auf. Sie kodieren biologische Signale für verschiedenste biologische Erkennungsprozesse. Dazu gehören etwa die Zell-Zell-Erkennung in Geweben oder die Metastasierung maligner Zellen.  

Glycane werden im Organismus generell von hochspezialisierten Enzymen, den sogenannten Glycosyltransferasen, hergestellt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, grundlegende Aspekte der Glycansynthese zu analysieren, vor allem die damit verbundene Bewegung der Enzyme am Beispiel der humanen Histoblutgruppenglycosyltransferasen mit Hilfe der hochauflösenden NMR-Spektroskopie.

Damit soll ein grundlegendes Verständnis des dynamischen Verhaltens dieser biologisch äußerst bedeutsamen Enzyme während der Biosynthese gewonnen werden, um so schließlich zu neuen Ansätzen zur gezielten Inhibierung oder Aktivierung dieser Enzyme zu gelangen. Derartige Erkenntnisse könnten bei vielen Krankheiten wie etwa Krebs zu ganz neuartigen Ansätzen für die Wirkstoffentwicklung führen.