Website
Aktuelles
Freitag, 15.06.2012

Forschung

100 Millionen Euro für Exzellenzprojekte in Kiel und Lübeck

Prof.es Gerhard Fouquet und Peter Dominiak (Copyright: CAU, Foto: Claudia Eulitz)

Das gemeinsame Forschungscluster "Entzündung an Grenzflächen" konnte auch für die zweite Programmphase der Exzellenzinitiative überzeugen

Die Förderentscheidungen für die kommenden fünf Jahre fielen am 15. Juni 2012 in Bonn. Nach Begutachtung und Beratung von insgesamt 143 Anträgen von 46 Universitäten beschloss der Bewilligungsausschuss, dass 45 Graduiertenschulen, 43 Exzellenzcluster und elf Zukunftskonzepte finanziert werden. Es werden insgesamt 39 Universitäten mit 2,4 Milliarden Euro gefördert. Die Förderung beginnt am 1. November 2012.

Nach Schleswig-Holstein gehen 100 Millionen Euro. Die Freude über die Fortsetzung der Förderung bei den Beteiligten des Exzellenzclusters „Inflammation at Interfaces“ (Entzündungen an Grenzflächen) der Universitäten Kiel und Lübeck und des Forschungszentrums Borstel ist groß. Die Präsidenten der beiden Universitäten, Prof. Dr. Gerhard Fouquet und Prof. Dr. Peter Dominiak, verfolgten die Übertragung der Entscheidung live und gemeinsam in Kiel.

Für Prof. Dominiak, hat „das Forschungscluster ‚Inflammation at Interfaces‘ bisher exzellente Arbeit geleistet und zukunftsweisende Ergebnisse erbracht, die wissenschaftlich Bestand haben. Es ist einer anspruchsvollen und eingehenden Begutachtung unterzogen und seine Fortführung ist bewilligt worden. Das freut uns ganz außerordentlich und ist eine wichtige Bestätigung der gemeinsamen, interdisziplinären Anstrengungen. Schleswig-Holstein zeigt damit, dass es zur ersten Forschungsliga gehört. Wir haben auf diesem faszinierenden Gebiet noch viel zu erwarten.“

„Wir sind überglücklich, dass unser Antrag für die zweite Förderungsperiode positiv begutachtet und bewilligt wurde“, sagte Prof. Dr. Stefan Schreiber, Sprecher des Exzellenzclusters. „Schleswig-Holstein braucht junge, gute Leute, die exzellente Forschung und Lehre in einem interdisziplinären, stimulierenden Umfeld betreiben.“ Das Ziel für die nächsten fünf Jahre sei deshalb insbesondere die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern. „Wir wollen den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein weiter nachhaltig stärken“, so Schreiber.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ untersuchen in einem interdisziplinären Ansatz, welche molekularen Mechanismen chronisch entzündlichen Erkrankungen zugrunde liegen und suchen nach Ansätzen für Therapiemöglichkeiten und Prävention. Der Exzellenzcluster ist eine gemeinsame Unternehmung der Universitäten zu Kiel und zu Lübeck. Partner sind das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, das Leibniz Forschungszentrum Borstel und das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön, sowie die Muthesius Kunsthochschule Kiel.

Ein Wermutstropfen in der Freude ist, dass die Lübecker Graduiertenschule "Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften" trotz ihrer erfolgreichen Arbeit nicht weiter gefördert wird. Es gibt aber eine Auslauffinanzierung für die kommenden zwei Jahre. Prof. Dominiak sagte: "Wir haben schon beschlossen, dass es darüber hinaus weiter gehen soll. Möglicherweise verkleinern wir die Graduiertenschule, wandeln sie in ein Graduiertenkolleg um und greifen auf eigene Mittel zurück. Die jungen Forscherinnen und Forscher haben jedenfalls alle toll gearbeitet, an ihnen hat es auf keinen Fall gelegen."

Deutschlands Exzellenzlandkarte 2012 - 2017 (Quelle: DFG)