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Samstag, 22.11.2025

Lehre

Wenn die Worte fehlen

Salus aegroti suprema lex - Das Wohl des Kranken sei höchstes Gesetz (Foto: Rüdiger Labahn / Universität zu Lübeck)

Soziale Angststörung und selektiver Mutismus bei Kindern und Jugendlichen. Oder: Verschiedene Arten zu schweigen - Antrittsvorlesung von Dr. Siebke Melfsen am 13. Januar (18 Uhr s.t., Hörsaal AM 4)

Schweigen ist nicht nur Stille. Vielmehr gibt es hunderte verschiedene Arten zu schweigen: Ob es das absichtliche Schweigen ist, das Schweigen, um Macht auszuüben, das höfliche Schweigen, um niemanden in Verlegenheit zu bringen, das Schweigen aus Scham oder Resignation oder als Rückzug in die Stille bei emotional belastenden Situationen. Zwei Störungsbilder, die sehr stark mit schweigendem Verhalten in Verbindung gebracht werden, sind die soziale Angststörung und der selektive Mutismus. Beide Störungsbilder werden als Angststörung klassifiziert. Wie ähnlich ist sich aber das Schweigen dieser beiden Störungen: Alles gleich — oder sehen wir nur nicht genau hin?

Meine Forschung beschäftigt sich mit diesen beiden Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter. Nach wie vor werden die betroffenen Kinder und Jugendlichen leicht übersehen. Thema meiner Forschungstätigkeit ist die Entwicklung diagnostischer Verfahren, die Erfassung kind- und jugendspezifischer Symptomatik, ihre Ätiologie und die Entwicklung von Therapieansätzen. Die Frage, ob es sich bei der sozialen Angststörung und dem selektiven Mutismus tatsächlich um zwei einander sehr ähnliche Angststörungen handelt oder nicht, stellt sich in dieser Forschungsarbeit immer wieder. 

  • Dr. rer. nat. habil. Siebke Melfsen hält die Antrittsvorlesung im Rahmen ihrer Umhabilitation an die Universität zu Lübeck im Fachgebiet Psychologie.

Dr. habil. Siebke Melfsen (Foto: privat)