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Dienstag, 08.11.2011

Veranstaltungen

Moderne Ansätze bei weiblicher Beckenbodenschwäche

Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. Constanze Banz-Jansen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, im Rahmen des Gesundheitsforums am 10. November 2011 um 18.30 Uhr im Hörsaal H 1 (Turmgebäude)

In Deutschland nimmt die Häufigkeit von Beckenbodenschwäche und Inkontinenz an Häufigkeit zu. Etwa neun bis 15 Millionen Frauen sind in Deutschland von einer Form der Harninkontinenz betroffen. Während die Wahrnehmung und öffentliche Akzeptanz onkologischer Erkrankungen hoch ist, besteht für die weibliche Harninkontinenz und der Senkung der Scheide und Gebärmutter (Descensus genitalis) noch Handlungsbedarf. Wegen der sozialen Stigmatisierung der Betroffenen und der gesellschaftlichen Tabuisierung ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. In der Literatur wird eine zunehmende Häufigkeit der Harninkontinenz von 15 auf 60 Prozent und des Descensus von 30 auf 50 Prozent angegeben. Mit einem Anteil von 35 Prozent aller chronischen Erkrankungen der Frau ist die Harninkontinenz deutlich häufiger ist als der Bluthochdruck (25 Prozent), die Depression (20 Prozent) oder der Diabetes mellitus (8 Prozent).

Die Harninkontinenz ist ein eigenständiges Krankheitsbild, das zu ausgeprägter psychischer Belastung führen kann. Besonders die persönliche Hygiene und die Einschränkung bei alltäglichen Aktivitäten insbesondere in der Öffentlichkeit durch den unwillkürlichen Harnverlust werden als belastend empfunden. Aus Scham ziehen sich die Betroffenen zurück und können so in eine soziale Isolation geraten. Durch dieses Verhalten wird auch der ärztliche Kontakt erschwert. Im Rahmen des Vortags werden die Formen des Erkrankungsspektrums dargestellt. Diagnostische Möglichkeiten und deren Durchführung werden besprochen. Auf diese Weise sollen die Scham vor der Öffnung und die Angst vor dem Unerwarteten der Sprechstunde reduziert, wenn nicht gar genommen werden. Außerdem wollen wir die therapeutischen Möglichkeiten darstellen. Bei der Behandlung liegt die Betonung auf der individuellen Gestaltung, da jede Frau einen eigenen therapeutischen Ansatz benötigt und diesen auch bekommt. Wir freuen uns auf ein offenes Gespräch mit Ihnen und laden Sie herzlich zu unserem Vortrag zu einem der wichtigsten gesundheitlichen Themen unserer Zeit ein.

Das Gesundheitsforum Lübeck des Patienteninformationszentrums bietet Vorträge zu aktuellen Themen gesundheitlicher Versorgung für alle Interessierten. Experten der vielfältigen Fachdisziplinen des Universitätsklinikums erklären Ihnen anschaulich neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und beantworten gern Ihre Fragen.

Die Veranstaltungen sind kostenlos und finden regelmäßig jeden zweiten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr im Hörsaal des Turmgebäudes auf dem Campus Lübeck statt. Ein Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt: Tel. 0451 500-5974; E-Mail: piz@uksh.de

Priv.-Doz. Dr. Constanze Banz-Jansen