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Montag, 15.10.2012

Universität

Wohnheim für Schwesternschülerinnen eingeweiht

Mit dem universitären Betrieb nahm zu Zeiten der Medizinischen Akademie Lübeck auch die Krankenschwesternausbildung zusätzlich Fahrt auf

1972 wurde auf dem Klinikgelände am Mönkhofer Weg ein Wohnheim für Schwesternschülerinnen eingeweiht. „Das Haus ist viel schöner geworden, als wir je zu hoffen gewagt hätten“, freute sich die Oberin der DRK-Schwesternschaft, Else Ahlgrim. Und so überschrieben auch die Lübecker Nachrichten ihren Bericht am 1. November.

Das sechsgeschossige, für fast drei Millionen Mark errichtete Gebäude bot Platz für rund 130 Schwesternschülerinnen. „Beinah komfortabel“ sei es gestaltet, hieß es in dem Artikel, vor allem aber „durch und durch modern“: Teppichboden in allen Zimmern, Einbauschränke aus Naturholz, Popfarben auf den Fluren, eine Sonnenterrasse im 6. Stock – und sogar ein großer Farbfernseher im Aufenthaltsraum! Erst fünf Jahre zuvor war das Farbfernsehen in Deutschland überhaupt eingeführt worden.

„Nehmen Sie das Haus in Ihren Besitz und fühlen Sie sich wohl darin“, sagte Bausenator Kresse zu der „Schar junger Mädchen“, die ihn und den Stadtpräsidenten Heine bei der Einweihungsfeier umringte. Die Hansestadt Lübeck fungierte als Bauherr und trug ein Viertel der Kosten, drei Viertel teilten sich Bund und Land.

Der Zug neuer Sitten war Anfang der 70-er Jahre nicht aufzuhalten. „Selbst die Freunde der jungen Damen sind der Oberin willkommen“, konstatierte der Journalist. „Sie dürfen allerdings bei ihren Besuchen nur bis in den Aufenthaltsraum vordringen.“

Weiter gestöbert im Pressearchiv

Lübecker Nachrichten 1. November 1972, S. 3