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Dienstag, 24.05.2016

Studium

Wie öffentlich darf oder soll Religion sein?

Dr. Rifa’at Lenzin spricht am 26. Mai im Studium generale
über den Islam in europäischer Kultur

Oft wird der Islam in Europa als fremd wahrgenommen. Europäische Kultur wäre aber ohne den Islam nicht zu dem geworden, was sie ist. Wie lassen sich die Vielfalt der Religionen Europas und die Vielfalt der muslimischen Kulturgeschichte für die öffentliche Debatte wiedergewinnen? Anstelle einer Ethik der Anerkennung gegenüber fremden Religionen dominiert oft Intoleranz. Die mediale Berichterstattung über Terror und Gewalt produziert ein einseitiges Bild des Islam, das den politischen Diskurs verhärtet und einen stigmatisierenden Effekt hat.

Die Vorträge im diesjährigen Studium generale wollen neue Perspektiven auf den Islam eröffnen: Es geht nicht nur um Klischees zum Frauenbild oder die Kopftuchthematik, sondern auch um die Rolle des Islam bei der Überlieferung antiker Wissenskulturen und warum ein Islamprofessor gerne Muslim ist und dafür viel von Marlon Brando gelernt hat.

Im Mittelpunkt stehen Denkräume und Vorstellungswelten, die Einseitigkeiten aufbrechen und unsere Handlungsweisen vielstimmiger machen können. Jenseits von Stereotypen will die Vortragsreihe den Islam als Kultur befragen und ihn gleichzeitig im Kontext europäischer Kulturen zu Wort kommen lassen.

Zum Start der Veranstaltungsreihe stellten der Präsident der Universität, Prof. Dr. Hendrik Lehnert, und der Präsidiumsbeauftragte für das Studium generale, Prof. Dr. Cornelius Borck, Konzeption und Inhalt des Semesterprogramms in einem Pressegespräch vor. Inhaltliche Erläuterungen gab auch Dr. Birgit Stammberger vom Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität und wissenschaftliche Koordinatorin am Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck.

Dr. Rifa’at Lenzin (Foto: SRF)

Prof. Cornelius Borck, Dr. Birgit Stammberger, Prof. Hendrik Lehnert (v.l.n.r.; Foto: Guido Kollmeier)