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Montag, 27.06.2016

Internationales

Ukrainisch-russisch-deutsche Partnerschaft in der Mathematik

Laborbesuch: Mathematische Anwendungsfelder in der Biomedizinischen Optik (Fotos: René Kube / Uni Lübeck)

Trilaterales Forschungsvorhaben erfolgreich gestartet - Angewandte Mathematik für Medizin und Industrie

Zum Kick-off Meeting begrüßte Prof. Dr. Jürgen Prestin, Direktor des Instituts für Mathematik der Universität zu Lübeck, 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ukrainisch-russisch-deutschen Partnerschaftsprojekts.

Besonders beeindruckt zeigten sich die ausländischen Gäste von einer Führung durch die Labore für Biomedizinische Optik und den Erläuterungen zu den dort durchgeführten Photoakustik-Experimenten. Dr. Alexandr Krivoshein von der St. Petersburg State University und Evgen Neiman von der Donetsk National University, Winnyzja, sind über das Auftakttreffen hinaus zu wissenschaftlichen Gastaufenthalten am Institut für Mathematik in Lübeck.

Das trilaterale Forschungsvorhaben gilt der Modellbildung, der Analysis und der Approximationstheorie von Anwendungen für die mathematische Tomografie und inverse Probleme. An dem Projekttreffen vom 24. - 27. Juni in Lübeck nahmen je sieben Wissenschaftler von den russischen und ukrainischen Partnereinrichtungen und je zwei aus Berlin und Braunschweig teil. Aus Lübeck waren die Institute für Mathematik und für Biomedizinische Optik beteiligt. Zusätzliche Expertise kam durch drei Wissenschaftler aus den USA und aus München hinzu.

Erkenntnisse in den zwei untersuchten Teilbereichen der Mathematik, nämlich der Tomografie und bei inversen Problemen, können künftig großen Einfluss auf Anwendungen etwa in der Medizin und in der Industrie haben. Die unterschiedlichen Expertisen der Projektpartner zum Beispiel im Bereich von Differentialgleichungen, deren mathematischen Analysen, der Signalverarbeitung und bei numerischen Verfahren werden sich dabei gewinnbringend ergänzen. Durch das Projekt möchten die Wissenschaftler ein Netzwerk auch weit über die Projektlaufzeit hinaus schaffen.

Die Projektpartner aus Deutschland sind neben den Lübecker Mathematikern die Arbeitsgruppen Angewandte Analysis an der Humboldt-Universität zu Berlin und Partielle Differentialgleichungen an der Technischen Universität Braunschweig. Die russischen Partner kommen aus Kaliningrad (Institute of Applied Informatics and Mathematical Geophysics, Immanuel Kant Baltic Federal University) und St. Petersburg (Department of Steklov, Mathematical Institute of Russian Academy of Sciences, Department of Applied Mathematics and Control Processes, St. Petersburg State University). Die Beteiligten aus der Ukraine sind von der Donetsk National University (zurzeit in Winnyzja), aus Charkiw (Department of Mathematical Physics and Computational Mathematics at Kharkiv National University) und Kiew (Institute of Hydromechanics of the National Academy of Sciences of Ukraine).

Die ukrainisch-russisch-deutsche Partnerschaft in der Angewandten Mathematik wird von der Volkswagenstiftung für zwei Jahre mit 250.000 Euro gefördert. Sie ist eines von 39 Forschungsvorhaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus diesen drei Staaten, das die Volkswagenstiftung mit aktuell insgesamt 8,6 Millionen Euro unterstützt. In einer Mitteilung der Stiftung dazu heißt es: „Die VolkswagenStiftung als nicht-staatliche Akteurin versteht sich als Brückenbauerin, die seit jeher Wissenschaftler(innen) ungeachtet geografischer Grenzen oder politisch-diplomatischer Konflikte zu Dialog und Zusammenarbeit motivieren will. Dadurch will sie auch in Krisenzeiten einen Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung leisten und helfen, für gemeinsame Forschung wieder eine tragfähige und zukunftsweisende Basis zu etablieren.“

Auftaktveranstaltung für die ukrainisch-russisch-deutsche Partnerschaft in Lübeck