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Donnerstag, 07.11.2019

Forschung

Renate-Maaß-Forschungspreis 2019 für Dr. Anne Weißbach

Dr. Anne Weißbach

Genetische Veränderungen und deren Folgen für motorische Netzwerke des Gehirns

Dr. Anne Weißbach wurde für ihre Arbeit „Genetische Veränderungen und deren Folgen für motorische Netzwerke des Gehirns" mit dem Renate-Maaß-Forschungspreis der Universität zu Lübeck 2019 ausgezeichnet. Die Neurologin beschäftigt sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit am Zentrum für seltene Erkrankungen mit monogenen neurologischen Erkrankungen. Bereits seit ihrer Promotion am Institut für Neurogenetik der Universität liegt ihr spezielles Forschungsinteresse in den sich aus bekannten Erbgutveränderungen ergebenden neuronalen Veränderungen in den motorischen Netzwerken der Gehirne der Patienten und den daraus resultierenden klinischen Symptomen.

Innerhalb der letzten neun Jahre ihrer Forschungstätigkeit in Lübeck und an der Universität von Toronto, Kanada, konnte sie mit nicht-invasiven Hirnstimulationstechniken wie der transkraniellen Magnetstimulation auffällige Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Hirnarealen, die für die korrekte Planung und das gleichmäßige Ausübung von Bewegungen wichtig sind, identifizieren. In Folgestudien gelang es ihr, die monogenetischen Erkrankungen als eine Modelerkrankung für sogenannte idiopathische Krankheitsbilder, deren Ursache bislang unklar ist, zu nutzen, um deren Pathophysiologie weiter aufzuklären. Ihre Forschungsarbeit wird von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Seit August 2018 erhält sie zudem die international renommierte Edmond J. Safra Fellowship in Movement Disorders von der Michael J. Fox Foundation.

Der mit 3.000 Euro dotierte Renate-Maaß-Forschungspreis wird seit 2010 jährlich von der Renate-Maaß-Stiftung (Sitz: Volksbank Lübeck) für herausragende medizinische Ergebnisse auf dem Gebiet der Hirnforschung an der Universität zu Lübeck vergeben. Die Verleihung des Preises an Dr. Anne Weißbach durch die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, fand im Rahmen einer Feierstunde am 7. November im Rathaus der Hansestadt statt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Alexander Münchau aus dem Institut für Neurogenetik.