Einstimmiges Votum des Akademischen Senats für den Mediziner und Spitzenpolitiker - Amtsantritt am 10. März
Bei seiner Vorstellung in der außerordentlichen Sitzung des Senats am 6. November überzeugte Prof. Braun durch seine breit gefächerte berufliche Erfahrung und einen wertschätzenden Blick auf die Universität von außen. Insbesondere die Größe und das spezifische Profil der Universität seien von Vorteil, resümierte er. Der Ausbau der schon erlangten Erfolge, eine verstärkte Vernetzung national wie auch international und eine Stärkung der Wissenschaftskommunikation seien Ziele, die er in dem Amt angehen würde. Transformationsprozesse gelängen seiner Überzeugung nach durch Entscheidungen im Konsens und einen kooperativen Führungsstil.
Das besondere Profil der Universität bildet ein Themenspektrum ab, dem er sich als künftiger Präsident widmen möchte. „Die Universität zu Lübeck hat in den letzten Jahren in Forschung, Lehre und Transfer mit begrenzten Ressourcen beachtliche Erfolge erzielt. Eine weitere Steigerung der eingeworbenen Drittmittel ist eine Herausforderung, aber meiner Meinung nach zielführend", sagte Prof. Braun nach der Wahl durch den Senat. "Ein neuer Präsident, der von außen kommt, muss dabei aber als erstes die Bedürfnisse aller Akteure in der Hochschule kennenlernen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Universität zu befördern, ist mir ein Anliegen.“
Als kommissarisch amtierende Präsidentin gratulierte Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach ihrem Nachfolger zur Wahl und wünschte ihm alles Gute für die Erfüllung der neuen Aufgabe. Ihre eigene Amtszeit endete ursprünglich Ende 2023; durch ein Jahr des Kommissariats verlängerte sie sich bis 31. Dezember dieses Jahres.
"Eine großartige Gestaltungsperspektive"
Prof. Dr. Helge Braun wechselte nach einem Medizinstudium in Gießen und einer Tätigkeit als Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Gießen 2002 als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag, blieb von 2003 bis 2009 zusätzlich jedoch in Teilzeit klinisch sowie in Lehre und Forschung tätig. Insgesamt 18 Jahre lang gehörte er dem Parlament der Bundesrepublik an. Für eine weitere Wahlperiode steht Braun nicht mehr zur Verfügung.
Braun wirkte unter anderem als Parlamentarischer Staatsekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, als Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, als Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben sowie derzeit als Vorsitzender des Haushaltsauschusses des Bundestags. Seine Amtszeit als neuer Präsident der Universität Lübeck wird Braun am 10. März 2025 beginnen, wie er im Interview mit den Lübecker Nachrichten bereits präzisieren konnte (LN 10./11.11.24, S. 13, "Ich sehe hier eine großartige Gestaltungsperspektive").
Die Präsidentin oder der Präsident der Universität führt entsprechend dem schleswig-holsteinischen Hochschulgesetz den Vorsitz im Präsidium, das die Hochschule leitet, und verfügt über die Richtlinienkompetenz. Sie oder er übt das Amt hauptberuflich aus. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Neben dem Präsidenten besteht das Präsidium der Universität aus vier Vizepräsidentinnen oder -präsidenten und der Kanzlerin. Der Präsident vertritt die Hochschule nach außen. Er ist zuständig für die laufenden Geschäfte und die Wahrung der Ordnung innerhalb der Hochschule.
Die kommissarische Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, gratulierte ihrem Nachfolger Prof. Dr. Helge Braun zur Wahl und wünschte ihm viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe (Fotos: Guido Kollmeier / Universität zu Lübeck)
Prof. Braun überzeugte den Akademischen Senat und erhielt ein einstimmiges Votum
Nach der Wahl nahm er sich Zeit, um mit den Anwesenden ins Gespräch zu kommen
Viele Interessierte waren gekommen, um die Vorstellungen der Kandidatin und des Kandidaten live mitzuerleben
für die Ukraine