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Donnerstag, 03.01.2019

Lehre

Prof. Harald F. Langer neuer Direktor der Medizinischen Klinik II

Antrittsvorlesung „Herz-Kreislaufmedizin im Wandel der Zeit - Risiken oder Chancen für den Standort Lübeck?“ am 22. Januar

Neuer Direktor der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist Prof. Dr. Harald F. Langer. Am 22. Januar hält er seine Antrittsvorlesung an der Universität zu Lübeck über „Herz-Kreislaufmedizin im Wandel der Zeit - Risiken oder Chancen für den Standort Lübeck?“ (17 Uhr s.t., Hörsaal T 1).

Prof. Langer leitet die Lübecker Klinik seit 1. November 2018. Der 42-Jährige war zuvor geschäftsführender Oberarzt an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Tübingen sowie am Deutschen Herzkompetenzzentrum Tübingen und hielt dort eine W3-Professur für Entzündliche Herz-Kreislauferkrankungen an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Herz-Kreislaufmedizin im Wandel der Zeit

Die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen („kardiovaskuläre Pathologien“) hat sich seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts stark gewandelt. Durch wichtige Meilensteine konnte das Überleben kardiovaskulärer Patienten stetig verbessert werden. Dies wurde durch Innovationen in Diagnostik, Prävention, der pharmakologischen Therapie, durch neue Operationstechniken und interventionelle Therapien (Kathetertechniken) erreicht.

Auch aktuell erlebt die kardiovaskuläre Medizin wieder einen sehr großen Schritt durch die Etablierung der interventionellen Herzklappentherapien und durch die Einführung von Systemen, die kurzfristig als „Bridging“-Lösung oder sogar als Targettherapie die Funktion unseres Herzens übernehmen. Damit verbunden sind entsprechende Herausforderungen an alle Bereiche der diagnostischen, präventiven und invasiven Kardiologie. Dies wird optimalerweise durch eine schlagkräftige Mannschaft mit verschiedenen Expertisen auf höchstem Niveau realisiert, für die die kardiovaskuläre Medizin eine Herzensangelegenheit ist.

Ein solcher Wandel ist in der Regel mit Befürchtungen und Sorgen vergesellschaftet, so dass es gilt, alles zu tun, um die beteiligten Personen durch vertrauensvollen Umgang miteinzubeziehen und durch offene und sorgfältige Kommunikation von den Vorteilen zu überzeugen oder – falls es notwendig und richtig ist – sich selbst vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

Die moderne Herz-Kreislaufmedizin bietet viele Chancen der Innovation, der medizinischen Versorgung auf hohem Qualitätsniveau und der Stärkung der Sichtbarkeit des Standorts. Um den hohen klinischen und wissenschaftlichen Anforderungen eines solchen Wandels zu begegnen, gilt es, alle Expertisen der Herz-Kreislaufmedizin in den Prozess miteinzubeziehen, damit ein größtmöglicher Benefit für den Standort Lübeck und in Konsequenz für jeden einzelnen Patienten entstehen kann.

Entzündungsforschung und die Entwicklung neuer Herzklappen-Technologien

Nach Abschluss des Medizinstudiums und Promotion an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg arbeitete Prof. Langer zunächst als Arzt im Praktikum/Assistenzarzt am Klinikum rechts der Isar der TU München und am Deutschen Herzzentrum München. Seit 2004 war er am Universitätsklinikum Tübingen tätig, seit 2011 als Oberarzt und geschäftsführender Oberarzt. Als Wissenschaftler hat sich Prof. Langer während eines dreijährigen Forschungsaufenthalts am National Institute of Health in Washington, D.C. auf die Kardioimmunologie und Entzündungsforschung spezialisiert. Mit seiner Tübinger Arbeitsgruppe und als Leiter einer Klinischen Forschergruppe der Deutschen Forschungsgesellschaft untersuchte er die Interaktion zwischen Immunsystem und Herzerkrankungen, um die Ursachen von Entzündungsreaktionen bei kardiovaskulären Erkrankungen zu entschlüsseln.

Klinische Schwerpunkte von Prof. Langer sind die interventionelle Kardiologie per minimalinvasiver Kathetertechnik, die Therapie der Koronaren Herzkrankheit sowie die Therapie der Herzinsuffizienz. Sein besonderes Interesse gilt Erkrankungen der Mitralklappe und der Trikuspidalklappe, deren interventionelle Behandlung er am Campus Lübeck weiter ausbauen wird. Die enge Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen im Universitären Herzzentrum Lübeck möchte der neue Klinikdirektor ebenso stärken wie das bestehende Interdisziplinäre Gefäßzentrum in Kooperation mit allen beteiligten Disziplinen. Zudem plant Prof. Langer, die Grundlagenforschung und translationale Forschung der Kardiologie am Campus Lübeck zu fördern, insbesondere die Entwicklung neuer Herzklappen-Technologien sowie die Entzündungsforschung. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Nachwuchsförderung der Klinik.

Prof. Dr. Harald F. Langer