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Freitag, 01.04.2016

Personalie

Prof. Dr. Lars Redecke

Brückenprofessur im Institut für Biochemie zum DESY in Hamburg über Strukturelle Infektionsbiologie mit neuen Strahlungsquellen

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Lars Redecke wurde mit Wirkung vom 1. April 2016 unter Berufung in das Beamtenverhältnis für die Dauer von fünf Jahren zum Universitätsprofessor (W2) an der Universität zu Lübeck ernannt. Seine Professur „Strukturelle Infektionsbiologie mit neuen Strahlungsquellen“, die er am Institut für Biochemie der Universität wahrnimmt, stellt eine Brückenprofessur mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg dar. Ziel ist die Stärkung der Zusammenarbeit beider Institutionen im Bereich der Nutzung neuartiger Strahlungsquellen zur Untersuchung strukturbiologischer Fragestellungen.

Lars Redecke, 1975 in Hamburg geboren, studierte Chemie an der Universität Hamburg mit dem Schwerpunkt Biochemie und Molekularbiologie.  Er promovierte 2005 mit einer Arbeit über „Stabilisierungsmechanismen extremophiler Proteine am Beispiel bakterieller Dihydrofolatreduktasen“. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Universidade Estadual Paulista in São José do Rio Preto und ans Instituto Butantan in São Paulo (Brasilien).

Als Gruppenleiter der gemeinsamen Nachwuchsgruppe „Strukturelle Infektionsbiologie unter Anwendung neuer Strahlungsquellen (SIAS)" am Laboratorium für Strukturbiologie von Infektion und Entzündung der Universität zu Lübeck und der Universität Hamburg am Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) begann er 2009, sich mit der Optimierung und Anwendung von neuartigen strukturbiologischen Methoden zu beschäftigen, die durch die Inbetriebnahme hochenergetischer Strahlungsquellen, wie z.B. Freie-Elektronen-Laser, verfügbar wurden. Dabei wurde die neue Technik zur Untersuchung  relevanter infektionsbiologischer Fragestellungen angewandt.

Ab Dezember 2014 führte er diese Arbeit in Lübeck am Institut für Biochemie als Gruppenleiter der Forschungsgruppe SIAS fort, wobei insbesondere die Etablierung der Kristallisation von Proteinen in lebenden Zellen, auch als in vivo-Kristallisation bezeichnet, neben der weiteren methodischen Entwicklung der seriellen Kristallographie mit Synchrotron- und Laserstrahlung einen neuen Forschungsschwerpunkt seiner Gruppe darstellte.

Messaufenthalte führten ihn an das Stanford Linear Accelerator Center (Menlo Park, CA, USA) und an das Spring-8 Synchrotron (Hyogo, Japan). Seine Publikation “Native inhibition of Trypanosoma brucei cathepsin B revealed by an X-ray laser at 2.1 Å resolution” wurde von der Wissenschaftszeitschrift “Science” als einer der zehn bedeutendsten Wissenschaftserfolge des Jahres 2012 ausgezeichnet. Prof. Redecke habilitierte sich 2015 am Institut für Biochemie der Universität zu Lübeck mit der Habilitationsschrift „Impact of novel highly brilliant X-ray sources for structural infection biology”.

Prof. Dr. Lars Redecke