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Samstag, 16.11.2019

Personalie

Neuer Direktor der Medizinischen Klinik I: Prof. Jens Marquardt

Prof. Dr. Jens U. Marquardt (Foto: Peter Pulkowski)

Prof. Dr. med. Jens U. Marquardt wurde zum 15. November auf die Professur für Innere Medizin / Gastroenterologie der Universität zu Lübeck berufen

Verbunden damit ist die Leitungsübernahme der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, in Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Hendrik Lehnert. Vor seinem Wechsel nach Lübeck war der 40-Jährige an der Universitätsmedizin Mainz tätig, seit 2015 als Oberarzt im Bereich Hepatologie und Onkologie und Leiter der Lichtenberg-Forschungsgruppe für Molekulare Hepatokarzinogenese, die sich inhaltlich mit der Entstehung und dem Voranschreiten von Leberkrebs beschäftigte.

Nach Abschluss des Medizinstudiums an der Universität Heidelberg und Promotion am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg arbeitete Prof. Marquardt bis 2008 in der Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsklinikums Köln. Anschließend war er bis 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Cancer Research des National Cancer Institute in Bethesda (USA) tätig. Seine dortige Forschung zur Genetik von Lebertumoren mit modernsten molekulargenetischen und bioinformatischen Methoden intensivierte er ab 2011 in Mainz. Seit 2017 war er Teilprojektleiter des Sonderforschungsbereichs SFB 1292 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Entschlüsselung von Konvergenzmechanismen zwischen chronischen Infektionen und Krebsentstehung und seit 2019 Sprecher des Else-Kröner-Forschungskollegs für Leberkrebs in Mainz.

Die klinischen Schwerpunkte von Prof. Marquardt sind die Hepatologie, insbesondere die ambulante und stationäre Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose, sowie die gastrointestinale Onkologie. Für die integrative Versorgung chronisch erkrankter Patienten mit Leber- und Krebserkrankungen spielt dabei die Ernährungsmedizin eine wichtige Rolle. Von besonderer Bedeutung ist für Prof. Marquardt die erfolgreiche Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Routine. In diesem Zusammenhang konnte er an der Universitätsmedizin Mainz 2018 eine Multicenter Phase I/II Studie initiieren, bei der eine neue zielgerichtete Therapie (Inhibitor DKN01) erstmals bei fortgeschrittenem Leberkrebs getestet wird.

In Lübeck möchte der neue Klinikdirektor die qualitativ hochwertige Medizin, die interdisziplinäre Versorgung und die innovative wissenschaftliche Ausrichtung der Medizinischen Klinik I weiter stärken und ihre regionale und internationale Sichtbarkeit ausbauen. Mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten möchte er eng zusammenarbeiten. Prof. Marquardt setzt auf eine patientennahe translationale Forschung in Kooperation mit den grundlagenwissenschaftlichen Instituten. Ergänzend zu den schon bestehenden Arbeitsgruppen an der Medizinischen Klinik I soll die klinische und translationale Forschung im Bereich der Gastroenterologie und Hepatologie mit neuesten Technologien sowie Ansätzen der Artificial Intelligence aufgebaut werden.

Auch für die Versorgungsforschung und die telemedizinische Versorgung möchte Prof. Marquardt neue Strukturen etablieren. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und Rahmenbedingungen zu schaffen, so dass sie ihre klinische Tätigkeit und Forschung als Clinical Scientists verbinden können.