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Donnerstag, 01.06.2017

Personalie

Medizinische Robotik: Prof. Floris Ernst

Spannende Weiterentwicklungen der Robotik, der Künstlichen Intelligenz und moderner Visualisierungstechnologien in der Medizin - Geplantes „Open Lab for Robotics and Imaging in Medicine“

Prof. Dr. rer. nat. Floris Ernst hat zum 1. Juni 2017 die neue Professur für Robotik mit dem Schwerpunkt Medizinische Robotik an der Universität zu Lübeck angetreten. Prof. Ernst forscht und lehrt am Institut für Robotik und Kognitive Systeme der Universität.

Floris Ernst, 1981 in Hinsdale (Illinois, USA) geboren, studierte 2001 – 2006 Mathematik in Erlangen und schloss mit dem Diplom ab. 2004 war er für ein Auslandsstudium in Dunedin (Neuseeland), das er mit dem „Postgraduate Diploma in Sciences“ abschloss. 2011 promovierte er an der Universität Lübeck mit einer Arbeit, die er am Institut für Robotik anfertigte. Sie wurde mit „summa cum laude“ beurteilt und mit dem Behnken-Berger-Preis ausgezeichnet. Danach Tätigkeit in der Industrie, Entwicklung von Medizinprodukten bei HotSwap in Lübeck. 2016 Habilitation an der Universität Lübeck. Seine Antrittsvorlesung hielt er am 26. Mai zum Thema „Künstliche Intelligenz - Die Zukunft? Das Ende? Oder doch nur ein großer Hype?“.

Prof. Ernsts Forschungsschwerpunkte sind die Ultraschall-Robotik, der Bewegungsausgleich in der Strahlentherapie, Augmented Reality in der Chirurgie, Sensoren für die Robotik und die Signalverarbeitung und -analyse für biomedizinische Anwendungen. Externe Kooperationen unterhält er mit der Universität Aarhus (Dänemark), mit dem Saphir Radiochirurgie-Zentrum Güstrow und mit Industriepartnern in Deutschland, der Schweiz und den USA.

Mit Prof. Thorsten Buzug am Institut für Medizintechnik der Universität plant er zurzeit die Einrichtung des „Open Lab for Robotics and Imaging in Medicine“ (OLRIM). Die Idee ist, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus der Region das Fachwissen und die vorhandene Ausstattung der Institute für Robotik und Kognitive Systeme und für Medizintechnik zugänglich zu machen. Das Open Lab soll im Bereich der medizinischen Robotik und Bildgebung als universeller Dienstleister auftreten. Das Angebot reicht dabei von der Entwicklung bzw. Bereitstellung von Soft- und Hardwarelösungen über temporären Geräteverleih bis hin zu wissenschaftlicher Beratung und Forschungsdienstleistungen.

Damit wird eine wichtige Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und wirtschaftlicher Umsetzung in Unternehmen geschaffen, die das Potential hat, den Technologietransfer in Schleswig-Holstein nachhaltig zu stärken. Zudem soll das Open Lab es insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, die teilweise sehr teure medizintechnische Hardware zu nutzen (Stellenausschreibung: https://www.rob.uni-luebeck.de/fileadmin/user_upload/Ausschreibung_1025_17.pdf ).

Als besonders herausfordernd und reizvoll empfindet Prof. Floris Ernst die enge und ausgezeichnete Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen des UKSH. Die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Forschungsprojekten und die direkte Rückmeldung darüber, wie seine Ideen in der Patientenversorgung eingesetzt werden können, sieht er als einen der großen Vorteile seiner Tätigkeit. Er ist, wie er sagt, „außerordentlich gespannt darauf, wie sich die Weiterentwicklung der Robotik, der Künstlichen Intelligenz und moderner Visualisierungstechnologien wie Augmented Reality in der medizinischen Robotik werden einsetzen lassen.“

Prof. Dr. Floris Ernst