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Donnerstag, 30.06.2022

Forschung

Karriere trotz Pandemie - Neue Bewerbungsphase

(Foto: Unsplash / Eden Constantino)

Universität zu Lübeck fördert wissenschaftliche Nachwuchskräfte mit Qualifikationsprojekten

Die Pandemie hat das Leben und Arbeiten verändert – auch in der Wissenschaft. Ihre Auswirkungen auf Karriereverläufe waren zu Beginn nur zu erahnen. Um sich ein breites und fundiertes Bild von der Situation der Nachwuchswissenschaftler*innen vor Ort zu machen, hatte die Kanzlerin der Universität zu Lübeck, Sandra Magens, bereits Anfang 2021 beim Referat für Qualitäts- und Organisationsentwicklung eine Sonderevaluierung in Auftrag gegeben.

Im Rahmen strukturierter Evaluationsgespräche wurde daraufhin mit insgesamt 51 Betroffenen über Auswirkungen der Corona-Lage von der Promotion bis zur Professur und mögliche Verbesserungsvorschläge diskutiert. Hierbei kamen auch positive Aspekte zur Sprache, wie etwa das flexiblere mobile Arbeiten, eine freiere Zeiteinteilung und die beschleunigte Digitalisierung.

Die Liste der karrierehemmenden Aspekte fiel jedoch deutlich länger aus. Neben allgemeinen Hindernissen, wie dem erschwerten direkten Kontakt zu Kolleg*innen und dem zeitweisen Ausfall der Kinderbetreuung, zeigten sich als spezifische Probleme in der Forschung Unterbrechungen bei der Datenerhebung (zum Beispiel Labore geschlossen, Treffen mit Proband*innen nicht möglich, Materialien nicht lieferbar), der Wegfall persönlichen Netzwerkens bei Tagungen und das Überschreiten von Projektzeitplänen – besonders belastend im Rahmen von Qualifikationsprojekten und befristeten Verträgen.

Neues Förderprogramm

Die Universität zu Lübeck hat daher zur Verbesserung der Situation im Oktober 2021 nicht nur zu einer umfassenden Informationsveranstaltung mit Tipps und Austauschmöglichkeiten für Betroffene eingeladen, sondern auch ein internes Sonderförderprogramm ins Leben gerufen. Insgesamt 14 Promovierende und Habilitierende, deren Qualifikationsprojekte sich durch Corona verzögert haben, können eine dreimonatige Stellenverlängerung in Teilzeit (50 Prozent) erhalten, welche durch die betreuenden Institute noch aufgestockt werden kann.

Die Vergabe erfolgt über vorgegebene Kriterien durch eine eigens gebildete Auswahlkommission. Schirmherrin des Verfahrens ist die Kanzlerin: „Als Leiterin der Corona-Taskforce und im Präsidium Hauptverantwortliche für die Coronamaßnahmen merkte ich schnell, wie vielschichtig die Auswirkungen sind. Eine unserer wichtigsten Mitgliedergruppen sind die Nachwuchswissenschaftler*innen und ich wollte wissen, ob oder wie wir ihnen in dieser Zeit helfen können.“

Entwickelt wurden die Maßnahmen durch eine Arbeitsgruppe, welche sich jetzt über den bislang erfolgreichen Ablauf freut: In der ersten Vergaberunde gab es etwas mehr Bewerbungen als Plätze – das Programm trifft also recht passgenau den Bedarf. Nun ist die Bewerbungsphase für die zweite Tranche gestartet und man hofft, in dieser weiteren Runde noch diejenigen unterstützen zu können, welche sich während der „Lockdown“-Phasen gerade am Beginn ihrer Projekte befanden.

„Wir hoffen, dass wir mit der zweiten Runde zeitlich noch einmal passend unterstützen können und dass die Coronapandemie bald keine Auswirkungen mehr auf die Arbeitsfähigkeit unserer Wissenschaftler*innen haben wird!“, so Sandra Magens.

Beteiligte

Auswahlkommission „Corona & Wissenschaft“

•             Sandra Magens (Kanzlerin und Schirmherrin)

•             Dr. Solveig Simowitsch (Gleichstellungsbeauftragte)

•             Dr. Nina Perwitz (Referat Forschung und Internationales)

•             Prof. Dr. Jennifer Hundt (Lübeck Institute of Experimental
               Dermatology)

•             Prof. Dr. Esfandiar Mohammadi (Institut für IT-Sicherheit)

•             Dr. Friederike Kosyna / Vertretung: Dr. Reinhard Depping
               (Institut für Physiologie)

•             Christian Weihsbach (Institut für Medizinische Informatik)

AG „Corona & Wissenschaft“

•             Linda Brüheim und Katharina Pletz (Referat Qualitäts-und
               Organisationentwicklung)

•             Dr. Solveig Simowitsch (Gleichstellungsbeauftragte, Referat
               Chancengleichheit und Familie)

•             Dr. Nina Perwitz (Referat Forschung und Internationales)

•             Dr. Inga Oberpichler (Center for Docotral Studies Lübeck)

•             Dr. Reinhard Depping (Vertretung der Habilitierenden, PR-W)

•             Christian Weihsbach (Vertretung der Promovierenden)

•             Madita Goeb und Mourad Zoubir (Promovierendenrat)

•             Florian von Nolting (Referat Finanzen)

•             Wissenschaftliche Personalräte UzL und UKSH-Campus Lübeck

Kontakt für Rückfragen: Linda Brüheim und Katharina Pletz, die das Projekt koordinieren und betreuen, stehen per E-Mail unter evaluationen@uni-luebeck.de zur Verfügung.