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Freitag, 11.06.2021

Personalie

Instrumentierung der Bildgebung: Prof. Matthias Gräser

Forschungsschwerpunkt Magnetic Particle Imaging – Kooperationen in die Klinik hinein und innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft

Dr. -lng. Matthias Gräser wurde mit Wirkung vom 1. Juni zum Professor der Universität zu Lübeck für Instrumentierung der Bildgebung ernannt. Er nimmt die W2-Professur an der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) wahr. Sein Hauptforschungsschwerpunkt ist das neuartige Bildgebungsverfahren des Magnetic Particle Imaging.

Matthias Gräser, 1982 in Neuwied (Rheinland-Pfalz) geboren, studierte Mechatronik am Karlsruher Institut für Technologie und promovierte an der Universität zu Lübeck im Bereich Medizintechnik. Hier war er von 2011 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizintechnik, danach Gruppenleiter für Instrumentierung am Brückeninstitut für Biomedizinische Bildgebung der Technischen Universität Hamburg und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf bis Mai 2021.

Gravierende Verbesserungen verspricht das Magnetic Particle Imaging (MPI) etwa in der klinischen Schlaganfalldiagnose. Durch die schwachen Magnetfelder, den kleinen Bauraum und die geringe elektrische Anschlussleistung kann ein solches System direkt auf der Schlaganfall-Intensivstation arbeiten. In 2019 hat Prof. Gräser für den ersten Prototypen und dessen Publikation den Eugen Münch Sonderpreis für innovative Gesundheitsversorgung erhalten und wurde nun für die Entwicklung eines klinischen Funktionsmusters durch den Fraunhofer Attract-Förderpreis ausgezeichnet.

Bei den Studierenden die Begeisterung für das Unbekannte entwickeln

Darüber hinaus ist es sein Ziel, mit dem Prototypen in Hamburg und seinem damit verbundenen DFG-Projekt das erste Bild eines menschlichen Kopfes auf Basis der MPI-Technologie zu bestimmen. Außerdem engagiert sich Prof. Gräser in modernen Anwendungen für additive Fertigungstechniken. So hat er mit seinem Team ein anatomisches Modell einer Ratte entwickelt, das mit 3D-Druck erstellt und anschließend als realitätsnahes Phantom in der technischen Bildevaluierung dienen soll. 

In seiner Hamburger Zeit hat Prof. Gräser Projektpartner unterschiedlicher Fachrichtungen aus Physik, Informatik, Ingenieurwissenschaften und Medizin zusammengebracht. Die enge Kooperation in die Klinik hinein möchte er auch in Lübeck etablieren und freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit den medizinischen Kollegen. In entsprechender Weise will er zu neuen Kooperationen innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft beitragen und so deren großes Knowhow mit dem Campus in Lübeck weiter vernetzen.

Prof. Matthias Gräser ist ein erklärter Freund forschungsnaher Lehre. „Ich möchte innerhalb der Lehre die Begeisterung für das wissenschaftliche Arbeiten wecken“, sagt er. „Ich halte es für äußerst wichtig, dass die Studierenden den Spaß und die Leidenschaft für das Unbekannte und das Unerforschte entwickeln und ihre eigenen Ideen in ihren Abschlussarbeiten einbringen.“

Prof. Dr.-Ing. Matthias Gräser (Foto: IMTE)