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Donnerstag, 27.11.2025

Forschung

Graduiertenkolleg 2633 erhält zweite DFG-Förderperiode

Promovierende und Forschende des GRK 2633 beim Herbstretreat 2025, einem zentralen Forum für Vernetzung, Diskussion und die Weiterentwicklung der Nachwuchsforschung im Bereich Autoimmunität. (Bild: Jennifer Hundt)

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Verlängerung des GRK 2633 „Autoimmune Pre-Disease“ ab April 2026

Das Graduiertenkolleg „Autoimmune Pre-Disease“ (GRK 2633) an der Universität zu Lübeck konnte überzeugen: der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einer zweiten Förderperiode ab dem 1. April 2026 zugestimmt. Damit kann das Kolleg seine strukturierte Nachwuchsausbildung und seine Forschung zur frühzeitigen Erkennung und Prävention von Autoimmunerkrankungen fortsetzen.

Neue Sprecherin des Graduiertenkollegs wird Prof. Dr. Jennifer Hundt, die das GRK bereits in der ersten Förderperiode als Co-Sprecherin mitgeleitet hat. Sie sagt anlässlich der Förderzusage: „Für mich ist die Übernahme der Sprecherrolle ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere. Als erste weibliche Sprecherin eines GRK an unserer Universität freue ich mich darauf, das Kolleg in der nächsten Förderphase weiter zu prägen und zu stärken.“

Forschung zu einem wachsenden medizinischen Problemfeld

Autoimmunerkrankungen betreffen weltweit Millionen Menschen, ihre Zahl nimmt stetig zu, und Frauen erkranken deutlich häufiger als Männer. Viele Patientinnen und Patienten sprechen zudem nicht ausreichend auf bestehende Therapien an, eine ursächliche Behandlung steht weiterhin aus. Da sich Autoimmunerkrankungen oft über Jahre hinweg entwickeln, eröffnen sich jedoch Chancen für eine frühzeitige Erkennung und Prävention. Das Graduiertenkolleg untersucht daher verlässliche Biomarker, die den Übergang von Gesundheit zu einer sich entwickelnden Autoimmunerkrankung anzeigen, und richtet seinen Fokus in der zweiten Förderperiode verstärkt auf präventive Interventionsstrategien. Inhaltlich konzentriert sich das Kolleg dabei auf Pemphigus- und Pemphigoid-Erkrankungen sowie auf systemische rheumatische Erkrankungen.

Highlights der ersten Förderperiode und neue Akzente für die Zukunft

Zu den Besonderheiten der ersten Förderphase zählt unter anderem der International Congress on Autoimmune Pre-Disease, der im September 2024 Expertinnen und Experten aus aller Welt nach Lübeck brachte und bei einer abendlichen Bootsfahrt auf der Wakenitz Raum für fachlichen Austausch und internationale Vernetzung bot, sowie wissenschaftliche Retreats, darunter ein gemeinsames Frühlingsretreat mit dem Sonderforschungsbereich 1526 „Pathomechanisms of Antibody-mediated Autoimmunity" (PANTAU). Auch innovative Kommunikationsformate prägten das Profil des Kollegs: So wurden mit ausgewählten Promovierenden professionelle Videoporträts ihrer Dissertationsthemen produziert und über den eigenen YouTube-Kanal veröffentlicht. Zudem erhielt das Graduiertenkolleg durch DAAD RISE-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus Kanada, den USA und England mehrfach internationale Verstärkung. Mit dem Start der zweiten Promovierendengeneration wurden insgesamt 24 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im GRK ausgebildet und zeigt die kontinuierliche Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Autoimmunität.

Mit der zweiten Förderperiode setzt das GRK inhaltlich und strukturell neue Akzente. Durch die Aufnahme in das DAAD Graduate School Scholarship Programme (GSSP) werden künftig mehrere vollständig durch den DAAD finanzierte internationale Promotionsstellen das Forschungsprogramm stärken. Gleichzeitig führt das Kolleg ein strukturiertes Vertrauenspersonen-Programm ein, in dem qualifizierte Ansprechpersonen die Promovierenden bei Herausforderungen unterstützen werden, um so ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern. Ergänzt wird das Qualifikationsprogramm durch den Ausbau der Wissenschaftskommunikation, in dem Doktorandinnen und Doktoranden lernen, ihre Forschung verständlich und gesellschaftlich wirksam zu vermitteln. Insgesamt umfasst die zweite Förderperiode 18 beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, 12 DFG-finanzierte Promovierende, sowie Stipendien für Medizinstudierende.

Hintergrund

Das Graduiertenkolleg 2633 wurde 2021 an der Universität zu Lübeck eingerichtet. Es ist im Forschungsschwerpunkt „Infektion und Entzündung“ verankert und arbeitet eng mit dem Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) sowie dem Sonderforschungsbereich 1526 zusammen. Ziel der Graduiertenkollegs der DFG ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs durch strukturierte Programme und interdisziplinäre Forschungsumgebungen nachhaltig zu fördern.

Kontakt:

Prof. Dr. Jennifer Hundt
Universität zu Lübeck
Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie
Email: jennifer.hundt(at)uni-luebeck(dot)de