Zusammen mit dem Institut für Materialwissenschaft in Kiel entwickelten sie ein neuartiges Implantat für die Chirurgie des "Grünen Stars"
Dr. Svenja Sonntag und Dr. Stefanie Gniesmer aus der Universitätsklink für Augenheilkunde in Lübeck sind mit dem Dr. Georg-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Damit wird ihre Forschungsarbeit zum Thema „Neues Stent-Material zur Modulation der Wundheilungsreaktion bei filtrierenden Glaukomeingriffen“ gewürdigt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde ihnen am 28. Januar im Rahmen der 185. Jahrestagung der Rheinisch-Westfälischen Augenärzte in Essen verliehen. Er wird alle zwei Jahre zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Operationen in der Augenheilkunde vergeben.
Der „Grüne Star“ (das Glaukom) ist eine der häufigsten Erblindungsursachen in Europa. Für die Therapie dieser Erkrankung ist die Senkung des Augeninnendruckes wichtig. Wenn Augentropfen hierfür nicht ausreichend sind, müssen chirurgische Verfahren angewandt werden. „Filtrierende Glaukomeingriffe“, in denen das Augenwasser aus dem Auge unter die Bindehaut abgeleitet wird, sind das effektivste Operationsverfahren. Hierfür werden Stents, also medizinische Implantate, eingesetzt.
Das Hauptproblem dieser Prozedur ist die Wundheilung, die zu einer narbigen Abkapselung des Stents führt und schließlich den Augenwasserabfluss wieder vermindert bzw. blockiert. Um dieses zu verhindern, entwickelte die Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Materialwissenschaft in Kiel eine neuartige Materialkombination. Sowohl in Laborversuchen als auch in den ersten präklinischen Implantationen konnte der Vernarbungsprozess erfolgreich unterdrückt werden. Durch die eingeleitete Patentierung und Weiterentwicklung des neuartigen Implantates hofft die Arbeitsgruppe aus Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren die klinische Anwendung verwirklichen zu können.
für die Ukraine