Website
Aktuelles
Freitag, 12.04.2019

Studium

Finanzielle und soziale Situation der Studierenden

Drei Befragungen im Fünfjahresabstand zeigen eine überwiegend positive Beurteilung der Lebens- und Studiensituation in Lübeck, aber auch noch bestehende Bedarfsfelder

Die Universität zu Lübeck sorgt für eine weitere Verbesserung der Lebens- und Studiensituation auf dem Campus. Grundlage für eine Bestandsaufnahme der finanziellen und sozialen Situation der Studierenden sind drei umfassende Befragungen 2008, 2013 und 2018. Die Erkenntnisse aus der Befragung wurden und werden nun in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln.

Alle Interessierten sind eingeladen, sich daran zu beteiligen. Kontakt: qualitaet(at)uni-luebeck(dot)de

Die positiven Beurteilungen aus den vorhergehenden Befragungen zur grundsätzlichen Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer gesamten Lebens- und Studiensituation in Lübeck wurden auch in der Befragung von 2018 nochmals bestätigt; etwa ein Drittel der Studierenden ist voll und ganz zufrieden. Die Universität bietet aus Sicht der Studierenden attraktive Studiengänge mit guten Zukunftsaussichten. Die Chancen, direkt nach dem Studium einen qualifizierten Job zu bekommen, beurteilen die Lübecker Studierenden mehrheitlich (77 Prozent) als sehr gut und gut.

Die Befragungsergebnisse zeigen jedoch auch, dass nach wie vor die Finanzierung des Studiums bzw. die Vereinbarkeit von Studium und einer zur Finanzierung notwendigen Arbeitstätigkeit für die Studierenden ein bedeutsames Thema ist. Wird der Aspekt „Familie“ einbezogen, geben ca. zehn Prozent der befragten Studierenden an, dass die Struktur des Studiums eine Vereinbarkeit von Studium, Familie und Arbeit gar nicht zulässt. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung, von der zunehmend mehr Studierende betroffen sind, kann die Lage zusätzlich verschärfen. Hier besteht aus Sicht der Studierenden ein deutlicher Bedarf an Maßnahmen zur Entzerrung der Modul- und Stundenpläne und zur Erweiterung der E-Learning-Angebote. Weitere Unterstützungsbedarfe werden im Bereich der Beratung zu Auslandsaufenthalten, zur Studienfinanzierung und zum Berufseinstieg nach dem Studium aufgezeigt.

Wichtigste Einnahmequelle für die Studierenden ist die elterliche Unterstützung, gefolgt vom eigenen Verdienst, eigenen Ersparnissen sowie der finanziellen Förderung durch BAföG. Die Bedeutung des eigenen Verdienstes nimmt mit fortschreitendem Studienverlauf vom Bachelor zum Master signifikant zu. Im Mittel stehen den Studierenden der Universität zu Lübeck monatlich 783 Euro zur Verfügung. Erfreulicherweise beurteilen die Studierenden ihre finanzielle Situation aktuell deutlich besser, als dies noch 2013 der Fall war. Die Daten deuten auch darauf hin, dass sich besonders die finanzielle Lage von Studierenden mit Kind merklich entspannt hat.

66 Prozent der Studierenden in Lübeck arbeiten neben ihrem Studium (während der Vorlesungszeit und/oder in den Semesterferien und/oder im Rahmen eines dualen Studiums). Seit Beginn der Befragungsreihe 2008 liegt dieser Wert kontinuierlich zwischen 60 und 70 Prozent. Sofern die Studierenden einer Erwerbstätigkeit nachgehen, arbeitet die Mehrzahl bis zu zehn Wochenstunden.
An der Universität zu Lübeck sind deutlich mehr Studierende als studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte tätig (48 Prozent), als es im Bundesdurchschnitt laut 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes der Fall ist. Mit der Einführung der dualen bzw. berufsintegrierenden Studiengänge steigt der Anteil der Studierenden, die im Rahmen ihrer Berufsausbildung oder im Rahmen der vor dem Studium erlernten Tätigkeit erwerbstätig sind. Bei Nichterwerbstätigkeit geben die Befragten als häufigsten Grund die hohe Studienbelastung an.

Die Wohnsituation prägt das soziale Leben der Studierenden in Lübeck maßgeblich. Die an der Universität in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Studierendenzahlen bringen einen erhöhten Bedarf an studentischem Wohnraum mit sich. Dies spiegelt sich in den Antworten auf die Frage wieder, wie die Wohnungssuche in Lübeck beurteilt wird. Die Hälfte der Studierenden (49 Prozent) schätzt die Wohnungssuche als schwierig ein, wobei die Verfügbarkeit von adäquatem Wohnraum während des Semesters stark variiert. Besonders zu Semesterbeginn ist die Lage sehr angespannt, hier sehen die Studierenden mehrheitlich Unterstützungsbedarf seitens der Universität.

Aufgrund eines verstärkten Beratungsbedarfs zur Studienfinanzierung hat die Universität zu Lübeck schon 2008 und 2013 erfragt, wie die Studierenden ihre finanzielle und soziale Situation beurteilen. Infolge der Befragungen wurde der Studienfonds der Universität zu Lübeck gGmbH gegründet, der bedürftige Studierende finanziell unterstützt.

Die Befragung 2018 wurde vom Dezernat Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung der Universität durchgeführt. Es beteiligten sich 893 Studierende, bezogen auf die Grundgesamtheit aller Studierenden an der Universität sind dies rund 20 Prozent. Das Alter der Befragten liegt im Mittel bei knapp 24 Jahren. Etwa zwei Prozent absolvieren ein Studium mit Kind. Knapp neun Prozent der befragten Personen geben an, eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu haben, zumeist im Bereich der psychischen und chronisch somatischen Erkrankungen.

Die detaillierte Befragungsauswertung: https://www.uni-luebeck.de/universitaet/qualitaetsmanagement-und-organisationsentwicklung/evaluationen/ergebnisse/faecheruebergreifende-befragungen.html

Die Befragungsergebnisse werden den Arbeitsgruppen Studierendengesundheit und Studienabbruch sowie dem akademischen Senat zur Verfügung gestellt und sollen auch im Senatsausschuss Lehre diskutiert werden, um geeignete Maßnahmen abzuleiten. Das Dozierenden-Service-Center und der Ausschuss Gleichstellung und Diversity der Universität sowie der Runde Tisch Soziales des Studentenwerks Schleswig-Holstein sollen nach Erfordernis einbezogen werden.

Das Plakatmotiv zur dritten Befragung