Freitag, 01.01.2016

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Entscheidungen im Schatten der Endlichkeit

Ein Plädoyer für eine neue Gesprächskultur in der Onkologie - Sonntagsvorlesung von Prof. Dr. Frank Gieseler am 7. Februar

Sonntag, 7. Februar 2016, 11:30 Uhr, Rathaus der Hansestadt Lübeck

Das Arzt-Patientengespräch ist für Patienten ein wichtiges Qualitätsmerkmal der medizinischen Versorgung. Dies gilt insbesondere auch für Krebspatienten, denn die Diagnose zwingt zum Umgang mit der eigenen Endlichkeit - ein Thema, das in unserer Kulturgesellschaft viel zu häufig nicht adäquat bearbeitet wird.

In den letzten Jahrzehnten gab es sowohl auf der Patientenseite als auch auf der Arztseite entscheidende Veränderungen, die es notwendig machen, eine neue Gesprächskultur in der Onkologie zu entwickeln. Faktoren, die Berücksichtigung finden müssen, sind z.B. das weiter fortschreitende Alter der Patienten mit entsprechenden Begleiterkrankungen, der geänderte Informationsstand der Patienten durch moderne Medien sowie geänderte familiäre Strukturen und Vertrauenspersonen. Auf der ärztlichen Seite gehören hierzu unter anderem die erhöhte Arbeitsdichte mit "optimierten" Arbeitsabläufen, die bei besonderen Anforderungen wenig zeitlichen Spielraum lassen, sowie eine Fokussierung auf wirtschaftliche Anforderungen, bei denen die Wichtigkeit des Arzt-Patientengespräches unterschätzt wird.

Die Entwicklung einer neuen Gesprächskultur in der Onkologie, die den realen Verhältnissen angepasst ist, ist nicht nur für die Patientenzufriedenheit, sondern auch für die Verringerung der erschreckend hohen Burn-Out-Rate bei Ärzten dringend notwendig.

Prof. Dr. med. Frank Gieseler leitet in der Medizinischen Klinik I der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, den Bereich Experimentelle Onkologie, Palliativmedizin und Ethik in der Onkologie.

Eintritt frei.

Leitung: Prof. Dr. rer. nat. Lüder C. Busch

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