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Dienstag, 08.10.2019

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Einsatz gegen Bluthochdruck

Prof. Kristina Kusche-Vihrog überreicht an Lutz Hennings (Mitte) und Prof. Peter Rob (beide vom VHB) die Urkunde (Foto: privat)

Prof. Kristina Kusche-Vihrog engagiert sich für Verein - Schirmherrschaft für Lübecker VHB

Prof. Kristina Kusche-Vihrog ist Direktorin des Instituts für Physiologie an der Universität zu Lübeck und engagiert sich im Vorstand der Deutschen Hochdruckliga e.V. Der Verein hat zukünftig die Schirmherrschaft über die Präventionsprojekte des Lübecker Verbands zur Hilfe für Behinderte e.V. (VHB) und unterstützt so die Arbeit der medizinischen Fachgesellschaft. Die Deutsche Hochdruckliga klärt Menschen auf, die selber von Bluthochdruck betroffen sind, und unterstützt sie. Prof. Kristina Kusche-Vihrog überreichte die Urkunde über die Schirmherrschaft an Lutz Hennings und Prof. Peter Rob vom VHB. "Ich hoffe, dass durch die Schirmherrschaft der Deutschen Hochdruckliga die Arbeit des VHB gestärkt wird", sagt Prof. Kusche-Vihrog.

 

Höheres Armutsrisiko

Der gemeinnützige Lübecker Verband zur Hilfe für Behinderte e.V. engagiert sich in Entwicklungs- und Schwellenländern gegen chronische Erkrankungen, insbesondere gegen Bluthochdruck. Chronische Erkrankungen steigern das Armutsrisiko und behindern Entwicklungschancen. Der Verein integriert Programme zur Prävention und Behandlung dieser Erkrankungen in die Versorgungssysteme der Projektländer.

Zum Beispiel werden in Bangladesch Arbeiterinnen, die in Gesundheitsbereichen tätig sind, und Ärzte geschult. So konnten gemeinsam mit der Grameen Bank 100.000 Menschen auf Bluthochdruck untersucht und Betroffene über Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Gewichtsabnahme, Salzreduktion, regelmäßige Bewegung, aufklärt werden. Die Bank wurde von Muhammad Yunus gegründet und vergibt Kleinstkredite an die Ärmsten der Armen. Der Wirtschaftswissenschaftler erhielt für seinen Einsatz 2006 den Friedensnobelpreis.

In Argentinien unterstützte der VHB ein Musical, das Kinder mit Tanz und Spiel über Bluthochdruck aufklärte und einfache Strategien zur gesünderen Lebensführung aufzeigte. In der mongolischen Stadt Erdenet wurde in Zusammenarbeit mit dem Club Soroptimist ein Schulungsprogramm zur Prävention von Bluthochdruck für Krankenschwestern durchgeführt. In diesem Jahr konnte in Ruanda erstmals ein Präventionsprogramm gegen Bluthochdruck in eine Gesundheitsstudie von atmosfair, einer Klimaschutzorganisation, integriert werden.

Globales Problem

Weltweit hat sich in den vergangenen 40 Jahren die Anzahl der Menschen mit Bluthochdruck fast verdoppelt. Im Jahr 2015 hatten mehr als 1,1 Milliarden Menschen zu hohen Blutdruck. Jährlich sterben neun Millionen Menschen an den direkten Folgen des zu hohen Blutdruckes - das sind 12,8 Prozent aller weltweiten Todesfälle. "Ändern wir nichts und führen keine Präventionsprogramme ein, wird die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Bluthochdruck sterben, bis 2025 auf 1,5 Milliarden ansteigen", sagt Prof. Kusche-Vihrog. Am schlimmsten wird es die ärmsten Länder der Welt treffen, aus denen schätzungsweise zwei Drittel der Patienten stammen werden.

„Die Bedeutung von Bluthochdruck als wichtigstes globales Gesundheitsrisiko wird in der globalen Entwicklungszusammenarbeit und –finanzierung nicht angemessen berücksichtigt." Weniger als zwei Prozent der weltweiten Entwicklungshilfe würden in die Bekämpfung von chronischen Krankheiten investiert.