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Mittwoch, 23.05.2012

Universität

Das Lächeln der Chirurgen

Mit ersten Fachkongressen knüpfte die Medizinische Hochschule an langjährige internationale Traditionen an

Das 1974 fertiggestellte Transitorium war das erste neu errichtete Instituts- und Hörsaalgebäude der Medizinischen Akademie und Hochschule. Nun waren auch die Möglichkeiten für wissenschaftliche Kongresse an der Ratzeburger Allee gegeben. Einer der ersten war im Juni 1977 die 119. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Das Ereignis wurde von den Lübecker Nachrichten an zwei aufeinander folgenden Tagen gebührend vermeldet.

Auf dem Zeitungsfoto sah man den Leiter der Chirurgischen Klinik, Prof. Dr. Helmut Remé, und den Präsidenten der Hochschule Erhard D. Klinke zusammen mit zwei schwedischen Tagungsgästen. "Das Lächeln der Chirurgen" nannten die LN das Foto in der Bildunterschrift.

Einer der Gäste, der 81-jährige Prof. Dr. Einar Ljunggren aus Göteborg, erinnerte an den großen Einfluss der deutschen Chirurgie auf die schwedische Medizin zu Beginn des Jahrhunderts. Angehende schwedische Chirurgen lernten in Deutschland und in Österreich. Die deutschen Chirurgenkongresse, die bis zum Zweiten Weltkrieg in Berlin stattfanden, hatten immer auch Gäste aus Skandinavien, die über die "Königsroute" Trelleborg-Saßnitz anreisten.

1927 luden die schwedischen Mediziner die Nordwestdeutsche Chirurgenvereinigung gewissermaßen als Dank zu ihrer Sommertagung nach Lund ein. Ljunggren hielt damals seinen ersten Vortrag in einer Fremdsprache. 1959, als die deutschen Chirurgen in Göteborg zu Gast waren, konnte man auch noch eine Anzahl von Kollegen aus der DDR begrüßen.

Fazit: Vor 35 Jahren hatte Lübeck den Anschluss an das internationale Tagungsgeschehen wieder gefunden.

Weiter gestöbert im Pressearchiv

Lübecker Nachrichten 4. Juni 1977

Lübecker Nachrichten 5. Juni 1977