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Montag, 01.06.2020

Lehre

Chronisch krank und Schule: Wie passt das zusammen?

Salus aegroti suprema lex - Das Wohl des Kranken sei oberstes Gebot (Foto: Universität zu Lübeck)

Antrittsvorlesung von Dr. Ingo Menrath am 14. Juli um 17 Uhr s.t.

Die Antrittsvorlesung findet online statt.

Für Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Erkrankung hat sich die medizinische Versorgung dank moderner Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren verbessert. Der medizinische Behandlungserfolg ist jedoch unmittelbar abhängig von der selbstständigen und kompetenten Umsetzung der Therapien durch die Betroffenen. Neben dem Erwerb therapierelevanter Fertigkeiten müssen die Familien befähigt werden, die Erkrankung in ihren Alltag zu integrieren und die Teilhabe des Kindes zu sichern. Hinzu kommt die Bewältigung belastender Emotionen wie Angst, Trauer und Schuldgefühle.

In der ärztlichen Routineversorgung ist selten ausreichend Zeit, Fragen und Sorgen der Familien umfassend zu klären. Für viele chronische Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen stehen mittlerweile strukturierte Schulungsprogramme zur Verfügung, welche die Familien auf das Selbstmanagement im Alltag vorbereiten und damit die Prognose und die Lebensqualität betroffener Kinder nachweislich verbessern.

Im Rahmen der Antrittsvorlesung soll gezeigt werden, welche wissenschaftlich nachweisbaren Effekte Patientenschulungen bei unterschiedlichsten chronischen Erkrankungen haben und ob auch sozial benachteiligte Familien mit den Schulungen erreicht werden können. Es wird diskutiert, ob Schulung der richtige Begriff ist und wie sich die Programme zukünftig auf unterschiedliche gesellschaftliche Veränderungen anpassen müssen.

Dr. med. Ingo Menrath schließt mit der Antrittsvorlesung seine Habilitation an der Universität zu Lübeck im Fachgebiet „Kinder- und Jugendmedizin“ ab.

Dr. Ingo Menrath