Reguläre Amtszeit von Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach beendet - aktuell kommissarische Leitung
Etwa 150 Gäste aus der Politik, von Hochschulen und aus der Stadtgesellschaft haben am vergangenen Freitag im Schuppen 9 in Lübeck die Abschiedsfeier "'Au revoir' aus dem Amt der Präsidentin" besucht. Die reguläre Amtszeit der Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, endete Ende Dezember 2023 - da ihre Nachfolge noch nicht geklärt ist, leitet sie die Universität noch kommissarisch.
Sechs Jahre Amtszeit
Im Hafenschuppen an der Trave schauten die Teilnehmenden auf die sechs Jahre ihrer Amtszeit. An eine Wand wurden Fotos von besonderen Terminen und Grußworte von Wegbegleiter*innen aus dem Zeitraum zwischen 2018 und 2023 projiziert.
Nach der Begrüßung durch die Kanzlerin der Universität zu Lübeck, Sandra Magens, sprach Schleswig-Holsteins Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Karin Prien. Sie betonte, dass Prof. Gillessen-Kaesbach in ihrem Leben oft die erste Frau in einer Position war, zum Beispiel war sie erste Präsidentin an einer Stiftungsuniversität in Deutschland und die erste Präsidentin an der Universität zu Lübeck.
Sie habe die Hochschule "außerordentlich gut durch die Pandemie gebracht" und Online-Lehre etabliert. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Universität ukrainische Forschende und Studierende besonders gut unterstützt und neben erfolgreichen Projekten, wie Lübeck hoch 3, hob die Wissenschaftsministerin die Neueröffnung der Zentralen Hochschulbibliothek hervor, die ebenfalls in die Amtszeit von Prof. Gillessen-Kaesbach fiel.
"Wir werden uns immer gerne an Sie erinnern, was Sie für die Universität zu Lübeck und das Land Schleswig-Holstein geleistet haben - ich danke Ihnen!"
Erfolgreiche Partnerschaft
Im Anschluss sprach Lübecks Bausenatorin Johanna Hagen, die Bürgermeister Jan Lindenau vertrat. Sie hob die vielen Forschungsprojekte hervor, die in die Stadt hineinwirken, wie zum Beispiel die ELISA-Studie, bei der die Verbreitung des Corona-Virus in der Lübecker Bevölkerung untersucht wurde. Senatorin Hagen sprach von einer "erfolgreichen Partnerschaft" zwischen Stadt und Universität.
Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, hob den "konstruktiven und vertrauensvollen Austausch" zwischen beiden Institutionen hervor. Und Florian Marwitz und Victoria Gräf vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität betonten den sehr respektvollen, konstruktiven und harmonischen Kontakt.
Prof. Eberhard Passarge, ehemaliger Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Essen, erinnerte sich an die junge Wissenschaftlerin, die 1988 an sein Institut kam und sehr zielstrebig war.
Die Musik kam am Abend von Martina Tegtmeyer (Akkordeon), Anna Haentjens und Johannes Merz (Gesang) sowie Teilen des Universitätschors, des Uni-Orchesters und der Lübeck Pop Symphonics. Für ein Akkordeon-Stück mit Martina Tegtmeyer kam Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach selbst auf die Bühne. Vier Studierende, die über den Hochschulsport an einem Akrobatik-Kursus teilnehmen, zeigten verschiedene Kunststücke.
Tief ins Herz gegangen
"Die Überraschung ist gelungen!", sagte Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach nach dem vielfältigen Programm. Es sei ihr "tief ins Herz gegangen" und der Abend sei ein "unvergessliches Erlebnis" gewesen. Sie halte das Ruder der Universität noch eine Weile in der Hand, dennoch bedankte sie sich bei vielen Anwesenden und Weggefährten.
für die Ukraine