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Dienstag, 06.07.2010

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38 Millionen Euro für Forschungsbau der Universität Lübeck

Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten erhält Zuschlag des Wissenschaftsrates - wenn der Medizinstandort erhalten bleibt

Der Wissenschaftsrat empfiehlt die Errichtung eines Forschungsbaus an der Universität zu Lübeck für 38,25 Millionen Euro. Das beantragte Vorhaben stärkt das Interdisziplinäre Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten der Universität. Die Empfehlung erfolgt allerdings unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, "dass der Medizinstandort Lübeck in seiner bisherigen Form und Qualität erhalten bleibt". Der Schwerpunkt Gehirn, Hormon und Verhalten (Center of Brain, Behavior and Metabolism, CBBM) ist ein außerordentlich erfolgreiches interdisziplinäres Programm der Universität zu Lübeck. Im Rahmen des Schwerpunktes werden beispielweise der Zusammenhang von Gedächtnisprozessen und Schlaf, die Kontrolle des Körpergewichtes oder die Physiologie von Bewegungsstörungen erforscht.

Beteiligt sind im Wesentlichen Kliniken und Medizinische Institute, aber auch Informatik- und Technik-Institute der Universität Lübeck. Zu seiner Entwicklung wurden in den letzten Jahren 14 Professuren wiederbesetzt, umgewidmet oder neu geschaffen. Engste Verbindungen bestehen zu den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichen und Klinischen Forschergruppen sowie weiteren Forschungsverbünden auf dem Lübecker Campus. Federführend für die Beantragung des Forschungsgebäudes, in dem verschiedene Arbeitsgruppen nun die Bedeutung des Gehirns für die Regulation von Stoffwechsel und Energiehaushalt untersuchen wollen, ist Prof. Dr. med. Hendrik Lehnert, der Direktor der Lübecker Medizinischen Klinik I.

Prof. Lehnert sagte anlässlich der Empfehlung des Wissenschaftsrates: "Dies ist eine fantastische weitere Auszeichnung des erfolgreichen und klar fokussierten Lübecker Forschungsprofils. Die Zusammenführung von Arbeitsgruppen zu einem Thema aus z.B. der Endokrinologie und Stoffwechselforschung, Neurologie, Psychiatrie, Pharmakologie und Verhaltensforschung ist international einmalig und wird den exzellenten Forschungsstandort Lübeck nachhaltig stärken." 

Die Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen ist eine mit der Föderalismusreform von 2009 neu eingeführte Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder. Der Lübecker Forschungsbau ist der erste erfolgreiche Antrag in Schleswig-Holstein im Rahmen dieser Fördermöglichkeit.

Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland.  Zu seiner Förderempfehlung für das Lübecker Vorhaben merkte er an: "Angesichts der Diskussion um eine institutionelle Neuordnung der Universitätsmedizin Schleswig-Holstein ist gegenwärtig offen, inwieweit das grundsätzlich förderwürdige Vorhaben "CBBM" an der Universität Lübeck in der geplanten Form umgesetzt werden kann. Der Wissenschaftsrat bittet daher die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die Förderentscheidung nur dann auszusprechen, wenn das Land Schleswig-Holstein verbindlich erklärt, dass der Medizinstandort Lübeck in seiner bisherigen Form und Qualität erhalten bleibt." Verständlich, dass die Lübecker Forscher und Kliniker in dieser Entscheidung nun ein wichtiges Signal für den Erhalt eines so erfolgreichen und renommierten Medizinischen Studienganges sehen.