Website
Aktuelles
Mittwoch, 09.01.2013

Universität

Universität zu Lübeck erhält den Titel Gründerhochschule

Prof. Dr. Thorsten Buzug, Kanina Botterweck, Prof. Dr. Peter Dominiak, Dr. Sabine Hackenjos, Prof. Dr. Jürgen Klein, Ulrike Mildner, Matthias Schulz-Kleinfeldt (v.l.n.r.; Foto: Thilo Schoch / EXIST)

Eine der bundesweit drei besten Hochschulen im EXIST-Förderwettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie

Die Universität zu Lübeck ist Gründerhochschule. Sie erhielt den begehrten Titel als eine der bundesweit drei besten Hochschulen für ihre hochschulweite Gesamtstrategie zur Gründungsunterstützung im Förderwettbewerb „EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Die Urkunde überreichte Bundesminister Dr. Philipp Rösler auf einer Festveranstaltung am 9. Januar 2013 in Berlin.

Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von etwa drei Millionen Euro verbunden, mit dem die Weiterentwicklung des vor einem Jahr gegründeten BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck zum Gründercampus gefördert wird. Die Präsentation war in Berlin gemeinsam von BioMedTec-Beteiligten aus der Universität und der Fachhochschule Lübeck, der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck und des Technikzentrums Lübeck vorgetragen worden.

Das Potenzial für Hightech-Gründungen ist auf dem BioMedTec-Campus derzeit nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft. Das war die Hauptbotschaft des Teams im Wettbewerbsfinale. Mit über 10.000 Köpfen in der wachsenden Branche Biomedizintechnik allein im Lübecker Einzugsbereich ist die kritische Masse zum Start einer Hightech-Gründungsinitiative in der Region mehr als erreicht.

„Zur Aktivierung dieses Potenzials steht allerdings im Vordergrund, dass wir die heute singulären Aktivitäten – wie die erfolgreiche UniGründerKlinik und das etablierte Kompetenzzentrum für Gründung und Management der Fachhochschule – in das neue Brückeninstitut für Gründungen integrieren“, so Prof. Dr. Thorsten Buzug, Vizepräsident der Universität zu Lübeck und Leiter des Projektes Gründerhochschule.

Zentral für den Erfolg des Projektes ist auch die Stiftungsprofessur für Gründungsforschung, die von der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck (IHK) und dem Technikzentrum Lübeck  (TZL) getragen wird. Dies hoben Dr. Sabine Hackenjos von der IHK und Dr. Raimund Mildner (TZL) hervor, die mit in Berlin waren, um das Engagement der Wirtschaft auf dem BioMedTec Gründercampus zu unterstreichen. So wird gründungsrelevante Lehre im Team mit dem Leiter des Kompetenzzentrums für Gründung und Management der FH Lübeck in sämtliche Studiengänge des Campus Eingang finden.

Der neue GründerCube, der durch die Sparkassenstiftung zu Lübeck und die Possehl-Stiftung Lübeck finanziert wurde, ist mittlerweile in unmittelbarer Nähe des Multifunktionscenters für Gründungsfirmen und  Forschungstransferprojekte realisiert. Der Cube liegt mitten auf dem Campus und ist die zentrale Koordinations- und Beratungsstelle für Studierende, Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowie Lehrende des gesamten BioMedTec-Campus in allen Gründungsfragen. Hier wird im Projektverlauf das hochschulübergreifende Brückeninstitut für Gründungen aufgebaut und es wird dort eine IHK-Außenstelle eingerichtet.

Die Präsidenten der Hochschulen auf dem BioMedTec-Campus, Prof. Dr. Peter Dominiak (Universität zu Lübeck) und Prof. Dr. Stefan Bartels (Fachhochschule Lübeck) waren bei der Präsentation des Lübecker Konzeptes ebenfalls in Berlin dabei, um die hochschulpolitische Bedeutung zu verdeutlichen. „Gründungskultur ist eine notwendige Bedingung für unser Vorhaben“, so Prof. Dominiak. „Daher haben wir die Bedeutung von Gründungen aus den Hochschulen im Struktur- und Entwicklungsplan festgeschrieben und Ausgründungen als festen Bestandteil der Hochschulaktivitäten in das Leitbild des BioMedTec-Campus integriert."

Prof. Bartels sagte: „Die Fachhochschule Lübeck unterstützt die Universität als Partner auf dem Weg zur Gründerhochschule. Sie wird mit ihren in den letzten Jahren gelegten Strukturen von Entrepreneurship und Gründungskompetenz die institutionalisierte Gründungsförderung begleiten. Insbesondere der seit langem für  Existenzgründungsthematik an der Fachhochschule tätige Prof. Dr. Jürgen Klein wird seine Kompetenz in Gründungskultur als Direktor in ein gemeinsames Brückeninstitut für Entrepreneurship einbringen.“

Die Auszeichnung als Gründerhochschule haben neben der Universität Lübeck unter 49 teilnehmenden Hochschulen auch die Universität des Saarlandes und die Universität Kassel errungen. Das Förderprogramm des Bundes „EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ setzt in den Jahren 1998 bis 2012 mit ca. 104 Millionen Euro Impulse für hochschulbezogene Gründungsaktivitäten.

Eine lebendige Gründungskultur an Hochschulen, so einer der Grundsätze des Wettbewerbs, zeichnet sich nicht nur durch gründungsnahe und praxisbezogene Lehr- und Beratungsangebote oder eine intensive Gründungsforschung aus. Gründungskultur bedeutet vielmehr eine allgegenwärtige Präsenz von Unternehmergeist: in allen Fachbereichen, auf dem Campus, in der Hochschulverwaltung. Die immerwährende Bereitschaft unternehmerische Gelegenheiten zu erkennen, sie wertzuschätzen und im Idealfall auch umzusetzen, ist das Kennzeichen einer akademischen Gründungskultur.

Unternehmertraining im Studium an der Universität Lübeck (Foto: Uni Lübeck)

Der GründerCube auf dem BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck (Foto: Uni Lübeck)