Dienstag, 08.05.2012

Universität

Neue Maßstäbe für die Kongressstadt Lübeck

Bei 3.000 Tagungsgästen im Mai 1997 kamen MuK und Hotels an ihre Kapazitätsgrenzen. Durchschnittlich 340 Mark am Tag ließ jeder von ihnen in der Hansestadt

895 Flaschen Mineralwasser, 1196 Flaschen Saft, Cola und Brause, 400 Kilo Obst, 137 Kilogramm Aufschnitt, 125 Kilogramm Käse, 285 Kilogramm Kekse und 3.784 Brötchen, Canapées und Brezeln gingen allein in der Musik- und Kongresshalle (MuK) am Rande der wissenschaftlichen Sitzungen über den Tresen. Auf der Industriemesse im Foyer der MuK führten Dörte Wagenetz (auf dem Zeitungsfoto links) und Svenja Fahrenkrug einen Apparat zur Blutzucker-Selbstkontrolle vor.

Rund 900 Hormonexperten waren Anfang des Monats zum "41. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie" angereist. "Fachsimpeln im Foyer" überschrieben die Lübecker Nachrichten am 7. Mai ihre Impressionen vom Kongressgeschehen. Unmittelbar anschließend, vom 8. bis 10. Mai, nahmen 3.200 Ärztinnen und Ärzte an der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft teil, zuzüglich 800 Aussteller und Referenten. 5.000 Menschen buchten so innerhalb einer Woche 15.000 Übernachtungen in und um Lübeck.

"Für die Hansestadt entwickelt sich die MuK zu einer Goldgrube", zogen die LN am 13. Mai Bilanz. Sie zitierten aber auch den damaligen Chef der drei Jahre zuvor eröffneten Halle, Johann W. Wagner, der mit einem solchen Aufkommen die Kapazitätsgrenzen erreicht sah: "Der Neubau einer 6.000 Quadratmeter großen Messehalle in unmittelbarer Nachbarschaft muß so schnell wie möglich kommen."

Was Wagner hinzufügte, war damals noch keine Selbstverständlichkeit: "Wir müssen unseren technischen Vorsprung halten und ausbauen. Deshalb werden wir auch einen eigenen Server für das Internet installieren."

Eines war mit dem Belastungstest 1997 in jedem Fall erreicht: Die Lübeckerinnen und Lübecker, die "MuK" am Anfang häufig noch mit "Musik- und Konzerthalle" übersetzt hatten, wussten jetzt, dass "K" für "Kongress" steht!

Weiter gestöbert im Pressearchiv