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Wachablösung

Freitag, 05.01.2018

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Studium generale am 25. Januar: Wenn Transparenz Öffentlichkeit ersetzt

  • Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Emmanuel Alloa, St. Gallen, am Donnerstag, dem 25. Januar 2018, um 19:15 Uhr im Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität, Königstraße 42

Als öffentlich hat solches zu gelten, was sich niemand zu eigen machen kann. Seit der Aufklärung steht Öffentlichkeit für ein umkämpftes Feld, in dem sich eine Gesellschaft über sich selbst Aufschluss gibt und darüber, wie sie mit dem umzugehen hat, was alle betrifft.

In jüngster Zeit wurde der Begriff des Öffentlichen entsorgt, und an die Stelle trat das neue Modewort der Transparenz. Das Versprechen der Eindeutigkeit, das mit dem Transparenzdiskurs einhergeht, verrät eine Angst vor der offenen Unbestimmtheit, die demokratische Öffentlichkeiten auszeichnet. Jenseits solcher Phantasien der Vollausleuchtung muss das Öffentliche in seiner widerständigen Vielseitigkeit und Mehrdeutigkeit verteidigt werden.

Emmanuel Alloa: Studium der Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Freiburg/Br., Padua, Berlin und Paris; Gastprofessuren und -aufenthalte an der Columbia Universität New York, Wien, Weimar, Lyon, Morelia, Belo Horizonte, und Berkeley. Diverse Veröffentlichungen im Bereich Phänomenologie, Kulturphilosophie, Ästhetik und Sozialtheorie. Seit 2016 Research Leader in Philosophie an der Universität St. Gallen. Aktueller Arbeitsschwerpunkt: Kritik der Transparenzgesellschaft.

Im Anschluss an seinen Vortrag ist Emmanuel Alloa im Gespräch mit Heiner Butz über die Medien und ihre Rolle. Fragen stellen Christina Schües und Christoph Rehmann-Sutter.

Heiner Butz war viele Jahre Mitglied der Redaktionleitung des „heute-journal" des ZDF, hat dann 2010 den Studiengang Multimedia Production an der Hochschule für Technik & Wirtschaft Chur aufgebaut und leitet ihn nun in Bern. Außerdem ist er CEO und Inhaber der Firma „tatin communications management“ in Zürich.

Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung im Hörsaal des IMGWF (Königstr. 42) stattfindet!

Kollaps des Öffentlichen? - Das Studium generale der Universität zu Lübeck im Wintersemester 2017/18

Social-Media-Kanäle und neue Kommunikationstechnologien lassen die vertrauten gesellschaftlichen und politischen Ordnungskategorien verschwimmen: Das Private wird öffentlich, das Öffentliche wird privat. Die Tatsache wird zur Meinung, die Meinung zum alternativen Fakt. Handlungs- und Normbereiche unterliegen einem Wandel, Verhaltensweisen ändern sich, Politik tritt in neuem Gewand auf. Talkshows, Twitter, Selfie-Stick befeuern die Medialisierung des Privaten in einem Kampf um Sichtbarkeit. Eine wirtschaftliche und staatliche Big Data-Sammelwut durchdringt unsere Lebensbereiche, die zu schützen vielleicht viele Menschen gar nicht mehr beanspruchen.

Das Öffentliche, traditionell Schauplatz von demokratischer Politik und gesellschaftlicher Ordnung, wird zur Arena von unterschiedlichen Spielarten des Populismus, von Selbstinszenierung und Wut. Erregungswellen, pöbelnde Twitter-Nachrichten und Fake News verdunkeln das Licht der Öffentlichkeit und ersetzen die politische Auseinandersetzung.

Demokratie braucht die Öffentlichkeit und die Partizipation der Bürger*innen. Eine Politik - so bereits Sokrates - ist ihrer nur würdig, wenn sie wahrhaft öffentlich ist. Die Vorträge des diesjährigen Studium generale möchten der Frage nach dem Verbleib der politischen Öffentlichkeit nachgehen.

Prof. Dr. Emmanuel Alloa


 

Einsamkeit - eine Herausforderung für die Gesellschaft

Öffentliche Sonntagsvorlesung von Prof. Katja Götz am 12. Mai (11:30 Uhr im Rathaus der Hansestadt...


 

Parkinson-Forschung: Neue genetische Ursache identifiziert

Forschungsteam unter Leitung von Dr. Joanne Trinh, Leiterin der Forschungsgruppe 'Integrative Omics...


 

Zertifikat Vielfalt gestalten

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