Der Neandertaler in uns?

Der Neandertaler und Priv.-Doz. Dr. Bärbel Kunze

Der Neandertaler galt bis vor etwa 20 Jahren als minderbegabter Steinzeittrottel. Erst neuere archäologische Funde haben diese Einschätzung drastisch revidiert; sie belegen, dass der Neandertaler zu beachtlichen sozialen, handwerklichen und kulturellen Leistungen fähig war.

Das ganz junge Forschungsgebiet der Paläogenetik ermöglicht es, die Erbsubstanz DNA aus fossilen Knochen zu analysieren, die mehr als 100.000 Jahre alt sind. Ein Vergleich des Erbguts von Neandertalern und modernen Menschen zeigt, dass jeder von uns einen geringen Anteil von Neandertaler-Erbgut in seinen Zellkernen trägt. Dieses Ergebnis überrascht, da der Neandertaler nicht unser direkter Vorfahre im Stammbaum der Hominiden ist.

Dieses interessante Thema steht auch im Mittelpunkt eines Laborkurses, den das Lübecker offene Labor (LoLa) für Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler anbietet. Nähere Informationen unter: www.lola.uni-luebeck.de .

Die Vortragende der Sonntagsvorlesung am 11. Juni ist Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Bärbel Kunze, Institut für Biologie der Universität zu Lübeck und Lübecker offenes Labor (LoLa). Die Sonntagsvorlesungen der Universität zu Lübeck richten sich mit aktuellen und allgemein interessierenden Themen aus der Wissenschaft, die in populärer Form vorgetragen werden, an die Bevölkerung Lübecks und der Umgebung.

Jeweils von 11:30-12:30 Uhr im Rathaus der Hansestadt Lübeck, Audienzsaal, Breite Straße 62. Eintritt frei. Leitung: Prof. em. Dr. rer. nat. Lüder C. Busch

• Alle Informationen: www.uni-luebeck.de/aktuelles/oeffentliche-vorlesungen/sonntagsvorlesungen.html