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Samstag, 10.10.2020

Lehre

Humane Papillomaviren – ein globales Problem

(Foto: Rüdiger Labahn / Universität zu Lübeck)

Antrittsvorlesung von Dr. Ralph Sascha Baum am 10. November um 17 Uhr s.t.

Die Antrittsvorlesung findet online per Webex-Meeting statt. Zugang: uni-luebeck.webex.com/meet/sascha.baum

Man geht davon aus, dass fünf Prozent aller Karzinomerkrankungen weltweit durch die Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) vom Hochrisiko-Typ verursacht werden. Die hervorgerufenen Veränderungen betreffen dabei nicht nur den Urogenitalbereich. HPV-bedingte Karzinome entstehen auch im Oropharynx und der Analregion. Dabei gibt es geschlechterspezifische Risikounterschiede. So werden in nahezu allen Karzinomen der Zervix uteri HP-Viren als Ursache der Veränderungen nachgewiesen.

Für den Nachweis des Zusammenhangs zwischen einer HPV-Infektion und der Entstehung eines Zervixkarzinomes erhielt 2008 Harald zur Hausen 2008 den Nobelpreis für Medizin. Mit der Einführung der HPV-Impfung im Jahre 2006 stand eine erste primäre Prophylaxe gegen HPV-Infektionen zur Verfügung. In einem Land mit einem staatlich organisierten Impfprogramm, wie dies in Australien der Fall ist, konnte so die Zahl der Dysplasien bzw. Karzinome deutlich reduziert werden.

Da es in vielen Ländern jedoch keine kontrollierten HPV-Impfprogramme gibt, ist die Teilnahmerate oftmals nur gering. Dies führt zu weiterhin persistierenden oder auch zum Teil steigenden Raten an Dysplasien bzw. Karzinomen. Hier ist besonders das Vulvakarzinom zu nennen, welches über die letzten drei Dekaden einen Anstieg, besonders bei jungen Frauen, erkennen lässt.

Dr. med. Ralph Sascha Baum schließt mit der Antrittsvorlesung seine Habilitation im Fachgebiet Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität zu Lübeck ab.

Dr. Ralph Sascha Baum