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Modulhandbuch ab WS 2020/21

Modul PF4130-KP10

Akutpflege erwachsener Menschen (AkuPfl)

Dauer:


2 Semester
Angebotsturnus:


Jedes Sommersemester
Leistungspunkte:


10
Studiengang, Fachgebiet und Fachsemester:
  • Bachelor Pflege 2020 (Wahlpflicht), Evidenzbasierte Pflegepraxis, 6. und 7. Fachsemester
Lehrveranstaltungen:
  • PF4130-Ü: Notfallmedizinische und intensivpflegerische Grundversorgung (Übung, 2 SWS)
  • PF4130-V: Pflege akut erkrankter Menschen im Krankenhaus und in der Langzeitversorgung (Vorlesung, 2 SWS)
  • PF4130-S: Akutpflege im Krankheitsverlauf chronisch kranker Menschen (Seminar, 1 SWS)
Workload:
  • 30 Stunden Selbststudium
  • 195 Stunden Integrierte Praxisstunden
  • 75 Stunden Präsenzstudium
Lehrinhalte:
  • Modelle und Konzepte der Akutpflege der Pflegewissenschaft und weiterer Bezugswissenschaften wie Medizin, Psychologie und Soziologie
  • Strukturen der Gesundheitsversorgung in der Akut- und Notfallversorgung sowie transsektorale Versorgungsstrukturen für Betroffene mit chronischen Erkrankungen und/oder Langzeitfolgen aufgrund einer akuten Erkrankung inklusive Übergang in eine Langzeitversorgungseinrichtung
  • Akute, instabile Phasen im Krankheitsverlauf einer chronischen Krankheit
  • Pflegerelevante Probleme bei häufig vorkommenden Krankheitsbildern (v.a. kardiovaskulärer, neurologischer, onkologischer, unfallchirurgischer, neurochirurgischer und psychiatrischer Erkrankungen) im akutstationären Setting und der Langzeitversorgung: Krankheitsspezifische Ursachen/Begründungen, pflegerisches Assessment, gemeinsame Zielsetzung mit Betroffenen, evidenzbasierte Patienteninformation und gemeinsame Entscheidungsfindung, pflegerische Interventionen und Maßnahmen im Rahmen der pflegerischen Mitwirkung bei medizinischer Diagnostik und Therapie, Parameter für die Evaluation individueller Verläufe
  • Akute, ungeplante Krankenhauseinweisungen, Notaufnahme und Intensiv-/IMC-aufenthalt als einschneidende Lebensereignisse, Stress- und Krisenreaktionen in akuten Krankheitsphasen bei Patienten und ihren Angehörigen sowie deren Bewältigung
  • Notfallmanagement im interprofessionellen Team (inkl. Triagesysteme), Vertiefung lebenserhaltender Maßnahmen (Basic und Advanced Life Support)
  • Mitwirkung an akutdiagnostischen und -therapeutischen Maßnahmen z.B. bei dekompensierter Herzinsuffizienz, Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall, Management von ungeplanten Operationen und medizinischen Interventionen
  • Einführung Intubation, Beatmung sowie arterielle und zentralvenöse Zugänge
  • Technologien in der Notfallversorgung und Akutpflege inkl. Monitoring
  • Pflegerische und multiprofessionelle Interventionen bei häufigen pflegerelevanter Probleme bei akut erkrankten Menschen bezogen auf Kreislauf, Atmung, Mobilität, Kognition, Verhalten, Ernährung, Ausscheiden, Schmerzen, Immunstatus
  • Bedeutung und Schwerpunkte der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Versorgung akut erkrankter Menschen mit traumatischen Verletzungen, chronischen Erkrankungen, multiplen Komorbiditäten und Behinderungen z.B. Halbseiten- oder Querschnittlähmung, respiratorischer und kardialer Dekompensation, Polytrauma und Koma
  • Evidenzbasierte interprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz in akut pflegerischen Versorgungssituationen insbesondere unvorhergesehene Aufnahme in ein Krankenhaus (inkl. Kommunikationstraining)
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit und Methoden der ethischen Entscheidungsfindung in der Akutversorgung exemplarisch am Beispiel der Organtransplantation
  • Kommunikation und psychosoziale Betreuung in akuten Situation im Behandlungsteam, mit Patienten und Angehörigen
  • Angehörige von akut kranken Menschen als Ressource, Einbindung von Angehörigen in die Akut- und Langzeitversorgung
  • Herausfordernde Patientensituationen z.B. psychiatrische Erkrankungen in der Notaufnahme, Selbst- und Fremdgefährdung und Gewalt
  • Pflegerische Entscheidungsfindung im ambulanten Pflegesetting und in stationären Pflegeeinrichtungen zur klinischen Einschätzung einer akuten, stationären Behandlungssituationen
  • Übung (Skills Training): Pflegerische Fertigkeiten bezogen auf lebenserhaltende Maßnahmen, Monitoring und Umgang mit verschiedenen Zugängen und Ableitungen (z.B. ZVK, Port, Trachealkanüle/Tubus und Magensonde)
Qualifikationsziele/Kompetenzen:
  • Wissensverbreiterung und -vertiefung: Die Studierenden können Modelle und Konzepte der Akutpflege erläutern und in ihre pflegerische Entscheidungsfindung akut erkrankter Menschen einbeziehen.
  • Wissensverbreitung und -vertiefung: Sie verfügen über ein theoretisch und empirisch fundiertes Wissen und Verstehen hinsichtlich der Ätiologie, Symptomatik, Diagnostik, Prävention und Behandlung sowie der Prognose häufig vorkommender akuter Erkrankungen, Notfallsituationen und Komplikationen von erwachsenen Menschen.
  • Wissensvertiefung: Sie können die Folgen häufiger akut auftretender Krankheiten in Bezug auf die Entstehung von Pflegebedürftigkeit und Selbstpflegebeeinträchtigungen erläutern.
  • Wissensvertiefung: Sie können Einflussfaktoren und Strategien für die krankheitsbezogene Selbstpflege in akuten Versorgungssituationen auf der Basis entsprechender theoretischer Modelle und empirischer Ergebnisse erläutern und kritisch reflektieren.
  • Wissensvertiefung: Sie sind in der Lage, populationsspezifisch aktuelle evidenzbasierte Empfehlungen für die pflegerische und die multiprofessionelle Versorgung akut erkrankter Menschen mit/ohne chronische und multiple Erkrankungen zu recherchieren sowie diese hinsichtlich der Gültigkeit und Anwendbarkeit zu beurteilen. Darüber hinaus können sie krankheitsübergreifend relevante pflegerische Assessment- und Interventionsverfahren für häufig vorkommende pflegerelevante Probleme in den Bereichen Kreislauf, Atmung, Mobilität, Kognition, Verhalten, Schmerzen, Ernährung, Ausscheidung sowie allgemeiner pflegerischer Unterstützungsbedarf nennen, erklären und problemspezifisch kritisch reflektiert auswählen.
  • Wissensverbreiterung/-vertiefung: Sie können häufige in akuten Versorgungssituationen auftretende bzw. vorherrschende körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse der Betroffenen und deren Familien benennen und erläutern, ebenso nach dem Stand der Wissenschaft empfohlene Maßnahmen zur pflegerischen und multiprofessionellen Unterstützung und Linderung.
  • Wissensverständnis: Sie können allgemeine aktuelle Wissensbestände der Pflegewissenschaft und der Bezugswissenschaften, auch im Hinblick auf Ethik und Kommunikation, kritisch hinsichtlich ihrer Eignung für Erklärung individueller Bedarfslagen akut erkrankter und pflegebedürftiger Menschen mit und ohne chronische und multiple Erkrankungen oder Behinderungen reflektieren und geeignete Schlussfolgerungen hinsichtlich der Anwendbarkeit und Priorisierung im Pflegeprozess ziehen.
  • Wissensverständnis: Sie kennen und verstehen die Bedürfnisse und psychosozialen Belastungen der Betroffenen und ihrer Familien und sind für die Notwendigkeit der Einbindung der familiären Bezugspersonen entsprechend deren Präferenzen und Ressourcen sensibilisiert.
  • Nutzung und Transfer: Sie können auf der Basis o.g. Wissensinhalte den Pflegeprozess für akut erkrankte, pflegebedürftige Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen oder Behinderungen in allen Prozessstufen evidenzbasiert planen, durchführen und evaluieren.
  • Nutzung und Transfer: Sie sind im Rahmen der o.g. Pflegeprozessverantwortung in der Lage, situationsspezifische Anforderungen an die pflegerische Information, Beratung und Anleitung, die Kommunikation mit den Betroffenen und die Zusammenarbeit mit allen an der Versorgung Beteiligten sowie an die Qualitätssicherung und -entwicklung und die Rolle des Pflegeberufs zu erkennen und adäquat zu berücksichtigen.
  • Kommunikation und Kooperation: Sie verfügen über Handlungsstrategien, die sie zur frühzeitigen und effektiven Einbeziehung der und zur Zusammenarbeit mit allen anderen an der Versorgung beteiligten Personen(gruppen) befähigen. Ihr Kommunikations- und Kooperationsverhalten ist geprägt von den Prinzipien der personenzentrierten Pflege und Versorgung.
  • Wissenschaftliches Selbstverständnis/Professionalität: Sie schätzen die pflegerischen Aufgaben in der Versorgung akut kranker, pflegebedürftiger Menschen in akuten Versorgungssituationen im Krankenhaus und der Langzeitversorgung als einen wesentlichen gesellschaftlichen Auftrag des Pflegeberufes ein, identifizieren sich mit diesem Auftrag und vertreten diesen Auftrag in innerberuflichen und anderen Debatten.
Vergabe von Leistungspunkten und Benotung durch:
  • Praktische Prüfung
Modulverantwortlicher:
Lehrende:
Literatur:
  • Dubb R, Kaltwasser A, Pühringer FK (Hrsg.): Notfallversorgung und Pflege in der Notaufnahme: Praxisbuch für die multiprofessionelle Zusammenarbeit. 2. Aufl. - Kohlhammer, Stuttgart, 2019.
  • Jones K, Marsden J, Windle J (Hrsg.): Ersteinschätzung in der Notaufnahme: Das Manchester–Triage–System. - Hogrefe, Bern, 2018.
  • Larsen R, Fink T, Müller-Wolff T.: Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege. 9. Aufl. - Springer, Berlin & Heidelberg, 2016.
  • Larsen R & Ziegefuß T: Pocket Guide Beatmung. 2. Aufl. - Springer, Berlin & Heidelberg, 2017.
Sprache:
  • Wird nur auf Deutsch angeboten
Bemerkungen:

Zulassungsvoraussetzungen zum Modul:
- keine

Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung:
- Erfolgreiche Bearbeitung von Übungsaufgaben gemäß Vorgabe am Semesteranfang

Modulprüfung:
- PF24130-L1: Akutpflege erwachsener Menschen, praktische Prüfung, 240min, 100% der Modulnote

Das Modul umfasst als einzige Prüfung eine praktische Prüfung im Umfang von 240 min, die zugleich Teil der staatlichen Prüfung für die Zulassung zum Pflegeberuf ist (s. § 10 SGO).

Unbenotete Prüfungsvorleistungen können zu Beginn des Semesters festgelegt werden. Diese müssen vor der Erstprüfung bearbeitet und positiv bewertet worden sein.

Letzte Änderung:
13.3.2024