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Freitag, 16.11.2007

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Fraunhofer-Einrichtung nimmt letzte Hürde

Austermann: "Ein Meilenstein für den Wissenschafts-Standort Lübeck"

Die Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie in Lübeck ist unter Dach und Fach. Nach Auskunft von Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dietrich Austermann und dem Rektor der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Peter Dominiak, hat der Ausschuss "Fraunhofer-Gesellschaft", in dem Bund und Sitzländer vertreten sind, dem knapp 50 Millionen Euro teuren Projekt heute zugestimmt. "Das ist ein bedeutender Meilenstein für den Wissenschafts-Standort Lübeck, aber auch für Schleswig-Holstein, das nun zusammen mit dem Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe über zwei Fraunhofer-Standorte verfügt", sagte Austermann. Die neue Einrichtung entsteht aus der an der Lübecker Universität bereits bestehenden Fraunhofer-Projektgruppe "Zelldifferenzierung und Zelltechnologie". Austermann: "Das glatte bisherige Verfahren zeigt mir: Die neue Fraunhofer-Einrichtung besticht schon jetzt durch wissenschaftliche Exzellenz."
Auch Prof. Dominiak freute sich über die gute Nachricht aus der

Fraunhofer-Gesellschaft: "Für die Universität zu Lübeck bedeutet die

Gründung eines eigenständigen Fraunhofer-Instituts, dass die Strategie

"Biomedizin-Technologie" als Schwerpunkt genau richtig war und

natürlich auch die Sicherung des universitären Standorts. Das

Fraunhofer-Institut Lübeck wird viele junge Abiturientinnen und

Abiturienten nach Lübeck zum Studieren locken und sie auch dazu

bewegen, hier ihre wissenschaftlichen Karrieren weiter zu verfolgen.

Die Stadt Lübeck wird von 200 zusätzlichen Arbeitsplätzen ebenso

profitieren wie die lokalen Unternehmen, die sich mit Medizintechnik

und Biochemie im weiteren Sinne beschäftigen. Eine Sternstunde für die

Universität, die Stadt und das Land Schleswig-Holstein."

Wie

Austermann sagte, werde die wissenschaftliche und wirtschaftliche

Entwicklung der "Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie

(EMB)" in drei Jahren bewertet. Im Falle eines positiven Votums werde

dann bis zum Jahr 2013 aus der Fraunhofer-Einrichtung ein

eigenständiges Fraunhofer-Institut mit bis zu 200 Beschäftigten

entstehen. "In der biomedizinischen Forschung ist Schleswig-Holstein

schon jetzt hervorragend aufgestellt. Von bundesweit sechs

Exzellenzclustern im Fachbereich Medizin wird eines in Kooperation der

Universität Kiel, des Forschungszentrums Borstel und der Universität zu

Lübeck betrieben. Durch ein neues Fraunhofer-Institut werden wir unsere

führende Position noch deutlich ausbauen - und viele hoch qualifizierte

Arbeitsplätze schaffen", so Austermann.

Auch Fraunhofer-Vorstand

Prof. Dr. Ulrich Buller ist von der neuen Einrichtung überzeugt: "Die

EMB in Lübeck ergänzt das wissenschaftliche Spektrum der

Fraunhofer-Gesellschaft optimal."

Es ist geplant, dass der

Aufbau des Instituts vom Land mit insgesamt rund 37,5 Millionen Euro in

zwei Phasen aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft gefördert wird.

Mögliche Geschäftsfelder des neuen Instituts sind unter anderem:

Stammzellen-Banken für vergleichende Untersuchungen und als Testsysteme

für die Pharma- und Kosmetikindustrie. Ein weiteres Anwendungsgebiet:

Zell-, Gewebe- und Organwiederherstellungen im Bereich der

regenerativen Medizin wie Implantatentwicklungen für Herzmuskeln, Haut,

Nerven und andere lebenswichtige Organe. "Ein weiterer Schwerpunkt wird

neben der medizinischen Ausrichtung die wirtschaftliche Nutzung von

Zellkulturen aquatischer Organismen sein. Weiteres wirtschaftliches

Potenzial besteht zudem in der Entwicklung von innovativen Geräten für

die molekulare und zelluläre Biotechnologie."

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Prof. Dr. Peter Dominiak

Prof. Dr. Peter Dominiak