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Mittwoch, 11.11.2020

Lehre

Zur Geschichte der Hirntodkonzeption

Dr. Jan Nils Küchler

Von seltsamen Zufällen und organischem Leben - Antrittsvorlesung von Dr. Jan Nils Küchler am 15. Dezember um 17 Uhr s.t.

Die Antrittsvorlesung findet online per Webex-Meeting statt. Zugang: uni-luebeck.webex.com/uni-luebeck/j.php;

Der Hirntod des Menschen beschreibt einen irreversiblen Funktionsausfall des Gehirns bei zunächst erhaltenen Organfunktionen. Damit weicht die Definition des Hirntodes deutlich von der herkömmlichen Auffassung eines biologischen Organtodes ab.
 
Unser modernes Verständnis von Hirntod basiert auf empirischen Beobachtungen an schwer hirnverletzten Patienten im 20. Jahrhundert und weist dem Gehirn eine zentrale und den anderen Organen übergeordnete Rolle für die menschliche Individualität zu. Nicht zufällig erfolgte die Etablierung eines Hirntodkonzeptes parallel zu wesentlichen Fortschritten in der Intensiv- und Transplantationsmedizin.
 
In dieser Antrittsvorlesung wird die Konzeptionsgeschichte des Hirntodes aus verschiedenen Blickwinkeln erläutert. Außerdem wird der aktuelle Stand der Hirntodbestimmung hinsichtlich der rechtlichen Einordnung und der klinischen Herausforderungen für das intensivmedizinische Behandlungsteam beschrieben.

Dr. med. Jan Nils Küchler schließt mit der Antrittsvorlesung seine Habilitation im Fachgebiet Neurochirurgie an der Universität zu Lübeck ab.