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Samstag, 28.11.2015

Stiftungsuniversität

Neues Institut für Medizinische Elektrotechnik

Angekommen: Das frischgebackene Team des neuen Instituts für Medizinische Elektrotechnik

Campus-Wind auf dem Werksgelände von Dräger - Prof. Philipp Rostalski übernimmt Stiftungslehrstuhl mit deutschlandweitem Modellcharakter

Das neue Institut für Medizinische Elektrotechnik der Universität zu Lübeck wurde am 25. November 2015 offiziell eingeweiht – auf dem Werksgelände von Dräger in der Moislinger Allee. Der auf Mess- und Regelungstechnik ausgerichtete Lehrstuhl schließt bestehende Lücken im Lehrangebot der Universität zu Lübeck. Ermöglicht wird er unter anderem durch eine Finanzierung von Dräger und der Jürgen-Wessel-Stiftung.

Die Kooperation zwischen der Universität zu Lübeck und Dräger folgt dem aktuellen Trend zur engeren Zusammenarbeit von Kliniken, Forschung und Industrie mit dem Ziel der Entwicklung innovativer Medizintechnik. Die Kooperation ist ein weiterer Baustein in der Struktur des BioMedTec Wissenschaftscampus, zu dem auch die Initiative zum Aufbau von „Industrie-in-Klinik-Plattformen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gehört.

Im Fall des neuen Instituts für Medizinische Elektrotechnik (IME) beteiligt sich Dräger an der Finanzierung des Lehrstuhls und stellt Räumlichkeiten sowie benötigte Ausstattung auf dem Werksgelände zur Verfügung, zunächst für fünf Jahre. Der Fortbestand des Instituts über diesen Zeitpunkt hinaus ist jedoch durch die Universität Lübeck gesichert, die seit dem 1. Januar 2015 als erste Hochschule in Schleswig-Holstein offiziell Stiftungsuniversität ist. Für zusätzlichen finanziellen Spielraum sorgt außerdem als Förderer des Projektes die Jürgen-Wessel-Stiftung. Die Ziele dieser Stiftung von Verleger Jürgen Claus Wessel sind unter anderem die Förderung von Wissenschaft und Forschung.

„Vieles spricht für die Unterstützung des neuen Lehrstuhls: Lübeck ist im Healthcare-Bereich bereits gut aufgestellt – eine Investition in den Ausbau dieses Profils ist daher in jedem Fall sinnvoll und nachhaltig. Wenn wir dazu beitragen, international relevante Forschungsthemen – wie die des neuen Instituts – hier in der Region zu verankern und Menschen dafür zu begeistern, ist das ein großer Gewinn“, erklärt Dr. Karsten Hiltawsky, Leiter Technology & Intellectual Property bei Dräger. „Qualifizierter Nachwuchs an einem Standort wie Lübeck wirkt sich nicht zuletzt auch für Dräger positiv aus.“

„Diese Form eines industrienahen Stiftungslehrstuhls ist neu und hat daher deutschlandweit Modellcharakter“, erklärt der Vizepräsident der Universität zu Lübeck, Prof. Thorsten Buzug. „Wir haben die Chance einer doppelten Win-Win-Situation: Die Universität profitiert durch die Finanzierung der Professur und Dräger profitiert durch die Nähe zur universitären Forschung. Darüber hinaus profitieren aber auch die Studierenden, die ihre Praktika praxisnah absolvieren können und Lübeck insgesamt durch die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes.“

Diesen Nutzen aus dem Zusammenrücken von Industrie und Forschung hat das IME als Stiftungslehrstuhl im Blick. Dabei sorgt die räumliche Nähe für eine besonders problemlose und enge Zusammenarbeit, kurze Dienstwege und den direkten Wissenstransfer. „Der Austausch mit der Industrie in Forschung und Lehre ist in der Wissenschaft insgesamt immer wichtiger geworden, insbesondere auf einem Gebiet wie der Medizintechnik. Durch die räumliche Nähe zu Dräger können hier einzigartige Synergien geschaffen werden, ohne das unabhängige Profil des Instituts zu verwässern“, erklärt Prof. Philipp Rostalski, der zum Direktor des IME berufen wurde. „Auch andere Unternehmen sind natürlich willkommen, an diesem Austausch teilzunehmen und von unseren Veranstaltungen und Networking-Gelegenheiten zu profitieren“, ergänzt er.

Das IME: Vernetzt und praxisnah

Der Forschungs- und Lehrschwerpunkt des IME liegt auf physiologischen Regelkreisen und neuartigen Methoden zur Zustands- und Parameterschätzung. Geräte, die diese Funktionen und Fähigkeiten bieten, können sich laufend an Veränderungen anpassen und entsprechend selbst regeln. Konkrete Anwendung finden die zukünftigen Forschungsergebnisse dann beispielsweise in der Klimatisierung von Inkubatoren, der Verbesserung der Langzeitbeatmung bzw. der frühzeitigen Entwöhnung oder auch bei der Regelung der Medikamentendosierung zur Vermeidung von Fehldosierungen.

Institutsdirektor Prof. Philipp Rostalski

Freuen sich über einen erfolgreichen Start des Stiftungslehrstuhls (v.l.n.r.): Hans-Jochen Arndt (Vorstand Jürgen-Wessel-Stiftung), Prof. Hendrik Lehnert (Präsident der Universität zu Lübeck), Dr. Karsten Hiltawsky (Leiter Technology & Intellectual Property, Dräger); Prof. Philipp Rostalski (Direktor des IME, Universität zu Lübeck); Prof. Thorsten Buzug (Vizepräsident der Universität zu Lübeck); Stefan Dräger (Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG)