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Montag, 01.08.2016

Forschung

Institut für Ernährungsmedizin gegründet

Prof. Christian Sina mit Dr. Stefanie Derer und Doktorandin Annika Sünderhauf (hinten) sowie den MTA's Maren Hicken und Ann-Kathrin Brethack (jeweils v.l.n.r.; Foto: René Kube / Uni Lübeck)

Forschungen zu Ernährung als Ursache und Therapie von Erkrankungen - Leitung des neuen Studiengangs Medizinische Ernährungswissenschaft

An der Universität zu Lübeck und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist ein Institut für Ernährungsmedizin gegründet worden. Es dient der Erforschung von Ernährung als Ursache und Therapie von Erkrankungen. Zugleich ist es für die Durchführung des Studiengangs Medizinische Ernährungswissenschaft zuständig, der zum Wintersemester 2016/17 an der Universität zu Lübeck neu eingeführt wird.

Leiter des neuen Instituts, dessen Einrichtung vom Akademischen Senat der Universität beschlossen und das zum 1. August gegründet wurde, ist Prof. Dr. Christian Sina. Er war zuletzt Oberarzt an der Medizinischen Klinik I des UKSH am Campus Lübeck, an der er neben seiner neuen Tätigkeit weiterhin als Gastroenterologe (Magen-Darm-Erkrankungen) und Ernährungsmediziner tätig sein wird.

Forschungsschwerpunkte des neuen Instituts liegen bei Untersuchungen zu den Wechselwirkungen von Ernährung, Stoffwechsel (Metabolismus) und Immunsystem. Dieses Zusammenspiel ist bei zahlreichen, vor allem zivilisatorischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Fettleberhepatitis, Tumor- und chronischen Entzündungserkrankungen gestört. Forschungsziel ist es, zukünftig verbesserte ernährungsbasierte Präventionsprogramme und Behandlungskonzepte anbieten zu können. Damit besitzt das Institut eine wichtige Vorreiterrolle beim Aufbau interdisziplinärer und schwerpunktübergreifender Forschungsagenden zum Beispiel zum Thema metabole Entzündung, welches auch die beiden universitären Forschungsschwerpunkten Gehirn, Hormone und Verhalten (CBBM) sowie Infektion und Entzündung (ZIEL) unterstützt.

Das Institut für Ernährungsmedizin gliedert sich in die bereits am Campus bestehenden und im Rahmen der Institutsgründung organisatorisch zusammengefassten Arbeitsgruppen Molekulare Gastroenterologie (Dr. rer. nat. Stefanie Derer), Molekulare Ernährung (Priv.-Doz. Dr. hum. Biol. Anika Wagner) und Toleranz und Immunität (Prof. Dr. rer. nat. Marc Ehlers). Ein Beispiel für die interdisziplinäre Ausrichtung des Instituts ist die gemeinsame Nutzung der zukünftigen Institutsräume in Haus 50 zusammen mit Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Saleh Ibrahim (Institut für experimentelle Dermatologie), durch die vor allem die Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Metabolismus und Mikrobiom intensiviert werden soll.

Internationale Forschungskooperationen des neuen Instituts bestehen zum Beispiel mit Wissenschaftlern der Universitäten in Oslo, Kopenhagen und Cincinatti u.a. im Rahmen der DFG-geförderten internationalen Graduiertenschule 1911 (Sprecher Prof. Dr. Jörg Köhl).

Der neue, bestens nachgefragte Bachelor- und Masterstudiengang Medizinische Ernährungswissenschaft wird von Prof. Dr. Sina geleitet. Wichtiges Anliegen ist es für ihn, die Vernetzung von vorklinischen und klinischen Fachdisziplinen in der ernährungsmedizinischen Lehre und Forschung weiter voranzutreiben.

Prof. Dr. Christian Sina, 1976 in Flensburg geboren, studierte Medizin von 1996 bis 2003 an den Universitäten in Rostock und Aarhus (Dänemark) sowie an der Brown University (USA). 2004 kam er als Arzt im Praktikum ans UKSH und erhielt seine Approbation. Im selben Jahr promovierte er an der Universität in Rostock im Fachbereich Immunologie über das gentherapeutische Potential von Krab-Zinkfingerproteinen.

Nach seiner Assistenzarztzeit von 2004 bis 2010 legte Prof. Sina seinen Schwerpunkt auf die Gastroenterologie und bildete sich von 2010 bis 2013 zum Gastroenterologen an der Medizinischen Klinik I in Lübeck weiter. 2012 legte er an der Universität zu Lübeck seine Habilitation im Fach Innere Medizin zum Thema der funktionellen Genetik bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ab. Prof. Sina lebt mit seiner Familie in Bäk bei Ratzeburg.

Therapiegespräch in der Ernährungsmedizin (Foto: Birgit Pretzsch / Uni Lübeck)