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Donnerstag, 05.12.2019

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Ethik in einer digitalen Welt: Make Bureaucracy Great Again?

Mit Minister Jan Philipp Albrecht diskutierten auf dem Podium Prof. Dr. Moreen Heine, Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Moderatorin Katrin Bohlmann und Dr. Christian Herzog (v.l.n.r.; Fotos: Elena Vogt / Universität zu Lübeck)

Lebhafte Diskussion mit Digitalisierungsminister Jan Philipp Albrecht am 5. Dezember in der Universität

Um mögliche Visionen und schon Reales zum Thema „Digitale Verwaltung“ ging es am 5. Dezember 2019 bei der Veranstaltung „Make Bureaucracy Great Again?“ in der Universität zu Lübeck. Prominenter und kompetenter Gast des Abends war Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein.

Als Impulsredner und Diskussionsteilnehmer setzte er wichtige Akzente auch aus seinen Erfahrungen auf europäischer Ebene und besonders zum E-Government und den ethischen Aspekten der digitalen Welt: Digitalisierung könne vieles erreichen, erst einmal sei sie ein neutrales Tool. Ob etwas vorteilhaft sein werde, sei davon abhängig, wie wir es gestalten.

Zu der Veranstaltung im Audimax begrüßte die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach. Sie betonte, dass die Universität sich als bürgernah versteht und es als eine ihrer vornehmsten Aufgaben sieht, die Türen der Hörsäle für die Diskussion aktuell drängender Fragen zu öffnen.  

Auf die Thesen des Ministers antwortete die Professorin für E-Government der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Moreen Heine. Studierende der Universität steuerten ihre Argumente bei. Ein Reizthema wie Datenschutz, bei uns oftmals in Konkurrenz zur Weiterentwicklung digitaler Prozesse, werde in benachbarten Ländern durchaus unterschiedlich, manchmal geradezu tiefenentspannt behandelt.

In der Talk-Runde diskutierten außerdem Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter aus dem Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität und Dr.-Ing. Christian Herzog aus dem Institut für Medizinische Elektrotechnik, Lehrender für die Ethik innovativer Technologien und Initiator der Veranstaltung. Die Moderation hatte Katrin Bohlmann.

Die Veranstaltung zeigte Beispiele interdisziplinärer und innovativer Forschung ebenso auf wie moderne Lehrkonzepte und die Verknüpfung von "Ethical, legal and societal aspects" (ELSA). Die Diskussion entzündete sich an Fragen wie „Welche Potenziale für mehr Teilhabe bieten die neuen Technologien?“ und „Wo liegt das Ideal zwischen den Utopien der vollständigen oder der vollständig abwesenden Bürokratie?“

Das Fazit des Abends: Beim vielgestaltigen Prozess der Digitalisierung müsse es vor allem gelingen, die Menschen als Bürgerinnen und Bürger nicht nur technisch, sondern auch als Partnerinnen und Partner der Entwicklung mitzunehmen.

Veranstaltungsinitiator Dr. Christian Herzog, Präsidentin Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach und Minister Jan Philipp Albrecht (v.l.n.r.)