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Samstag, 03.06.2017

Lehre

Psychotherapie: Alles eine Frage der Beziehung?

Dr. Jan Philipp Klein

Psychotherapie depressiver Störungen - Antrittsvorlesung von Dr. med. Philipp Klein am 4. Juli (17 Uhr s.t., Hörsaal T 1)

Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Störungen und geht mit einer erheblichen Krankheitslast einher. Den meisten Betroffenen wird eine Psychotherapie empfohlen. Viele Experten gehen davon aus, dass eine Psychotherapie vor allem durch die therapeutische Beziehung wirkt und dass psychotherapeutische Techniken eine untergeordnete Rolle für die Wirksamkeit spielen. Möglicherweise kann man beides aber gar nicht so klar voneinander trennen. Das Ziel dieser Vorlesung ist es daher aufzuzeigen, dass die therapeutische Beziehung und die therapeutische Technik in einem engen Wechselverhältnis zueinander stehen.

Das soll an zwei Beispielen verdeutlicht werden. Im ersten Beispiel geht es um die psychotherapeutische Behandlung von lang anhaltenden Depressionen mit dem Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP). In dieser Behandlung wurden spezifische Techniken entwickelt, die zu einer Verbesserung der therapeutischen Beziehung beitragen sollen. Das zweite Beispiel befasst sich mit Internet Interventionen. Im Rahmen dieser Interventionen werden psychotherapeutische Kenntnisse und Fertigkeiten nicht durch einen Therapeuten sondern durch einen Computer vermittelt. Doch auch hier spielt die therapeutische Beziehung eine Rolle.

Am Ende der Vorlesung werden die Zuhörenden gelernt haben, welche Bedeutung die therapeutische Beziehung für den Therapieerfolg hat und wie therapeutische Beziehung bei zwei sehr unterschiedlichen Formen der Depressionsbehandlung gestaltet wird.

Dr. med. Jan Philipp Klein ist Oberarzt und Leiter des Bereichs Affektive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Lübeck (Zentrum für Integrative Psychiatrie)

(Habilitation im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie)